Von Ralf Keuper
Der Gang der Geschichte ist von Wechselfällen und sprunghaften Entwicklungen geprägt, die es schwer machen, einen Plan zu erkennen. Wenn es schon nicht möglich ist, die Zukunft vorherzusagen, so liefert die Geschichte dennoch genügend Anschauungsmaterial, das den Schluss zulässt, dass sich gewisse Muster wiederholen, so als würde es sich hierbei um ein (Natur-)Gesetz handeln. Diese Annahme gilt in besonderer Weise für die Bankgeschichte. Das Kommen und Gehen der Moden, der Stilepochen, ist eng verbunden mit Namen herausragender Persönlichkeiten und Finanzinstitute.
Während der 1980er Jahre begann sich im Banking, genauer gesagt, im Investmentbanking, ein neuer Stil zu etablieren, dessen Auswirkungen bis zum heutigen Tag spürbar sind. Wie kaum ein anderes Haus jener Zeit symbolisierte Salomon Brothers diesen Umbruch. Ein Lehrstück von ungebrochener Aktualität – quasi zeitlos.
Der Goldrausch der 1980er Jahre bewog einige namhafte Schriftsteller und Intellektuelle dazu, sich intensiver mit diesem Phänomen zu beschäftigen. Am bekanntesten dürfte das Buch Fegefeurer der Eitelkeiten von Tom Wolfe sein. Der bekannteste Film aus der Zeit ist neben Fegefeuer der Eitelkeiten sicherlich Wall Street von Oliver Stone.
In einem Interview (“Noch mal rauf, ehe es endgültig kracht”) mit dem Spiegel im Jahr 1988 äußerte sich Wolfe über das veränderte gesellschaftliche Klima im New York …