- Das Aufsichtsgremium des Basler Ausschusses bekräftigt seine Erwartung, alle Aspekte der Basler Rahmenvereinbarung konsequent und so schnell wie möglich umzusetzen.
- Gremium gibt dem Basler Ausschuss Leitlinien für seine Arbeit zu klimabedingten Finanzrisiken und Kryptoassets vor.
- Überprüft das Arbeitsprogramm des Ausschusses und bekräftigt die Bedeutung eines stabilen Regulierungsrahmens, um die Umsetzung zu erleichtern.
Die Gruppe der Zentralbankpräsidenten und die Leiter der Aufsichtsbehörden (GHOS), das Aufsichtsgremium des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht, kamen am 12. September zusammen, um ihre Erwartungen an die Umsetzung von Basel III zu bekräftigen und dem Ausschuss Leitlinien für die wichtigsten Arbeitsbereiche vorzugeben.
Das Wiederaufleben der Inflation in vielen Ländern, verbunden mit einer Verschlechterung der makroökonomischen Aussichten und strengeren finanziellen Bedingungen, könnte die im Finanzsystem angesammelten Schwachstellen offenlegen. Obwohl das globale Bankensystem bisher weitgehend widerstandsfähig geblieben ist, was zum Teil den nach der großen Finanzkrise durchgeführten Basel-III-Reformen zu verdanken ist, betonten die GHOS-Mitglieder, wie wichtig es ist, dass Banken und Aufsichtsbehörden aufkommende Risiken und Schwachstellen weiterhin genau beobachten, bewerten und abmildern. Die Rücknahme der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, die in den vergangenen zwei Jahren entscheidend dazu beigetragen haben, die Banken vor Verlusten zu bewahren, verleiht der Widerstandsfähigkeit des Bankensektors, potenzielle Schocks aufzufangen, größere Bedeutung.
Umsetzung von Basel III
Vor diesem Hintergrund zogen die GHOS-Mitglieder Bilanz über den Stand der Umsetzung der ausstehenden Basel-III-Reformen. Diese 2017 fertiggestellten Standards zielen darauf ab, die Widerstandsfähigkeit des Bankenkapitals zu stärken, indem sie einige der Schwächen des aufsichtsrechtlichen Rahmens beheben, die durch die Große Finanzkrise aufgedeckt wurden, u. a. durch die Verringerung übermäßiger Schwankungen bei den risikogewichteten Aktiva und die Verbesserung der Vergleichbarkeit und Transparenz der risikobasierten Eigenkapitalquoten der Banken. Die Behebung dieser Schwachstellen ist heute genauso wichtig wie vor der Pandemie.
Mehr als zwei Drittel der Länder planen die Umsetzung aller oder der meisten Standards für 2023 oder 2024, die übrigen Länder planen die Umsetzung von Basel III für 2025. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von technischen Standards, die besonders von einer Verzögerung der Umsetzung betroffen sind.
Die GHOS-Mitglieder bekräftigten einstimmig ihre Erwartung, alle Aspekte der Basel-III-Rahmenregelung vollständig und einheitlich und so schnell wie möglich umzusetzen, um für international tätige Banken gleiche regulatorische Bedingungen zu schaffen. Diese Banken sollten sich weiter auf die bevorstehende Umsetzung der Standards vorbereiten.
Arbeitsprioritäten des Basler Ausschusses
Die GHOS überprüfte auch die Arbeit des Ausschusses zu klimabedingten Finanzrisiken und Kryptoassets. In Bezug auf erstere bekräftigten die GHOS-Mitglieder den Umfang der Arbeit des Ausschusses – der sich derzeit auf klimabezogene Finanzrisiken konzentriert – und unterstützten den ganzheitlichen Ansatz des Ausschusses zur Entwicklung und Bewertung potenzieller Maßnahmen in Bezug auf Offenlegung, Aufsicht und/oder Regulierung. In Bezug auf Kryptoassets bekräftigten die Mitglieder, wie wichtig es ist, einen robusten und umsichtigen Regulierungsrahmen für die Engagements der Banken in Kryptoassets zu schaffen, der verantwortungsvolle Innovationen fördert und gleichzeitig die Finanzstabilität bewahrt. Die GHOS beauftragte den Ausschuss mit der Fertigstellung eines solchen Rahmens gegen Ende dieses Jahres.
Die GHOS-Mitglieder nahmen auch die laufenden Arbeiten des Ausschusses zur Bewertung der Auswirkungen der bereits umgesetzten Basel-III-Standards auf die Widerstandsfähigkeit und das Verhalten des Bankensystems zur Kenntnis. Die Mitglieder betonten, wie wichtig es sei, sich auf die Umsetzung der noch ausstehenden Basel-III-Reformen zu konzentrieren, bevor man sich mit den politischen oder aufsichtlichen Auswirkungen der Ergebnisse der Bewertungsarbeit des Ausschusses befasse.