Von Ralf Keuper
Das Krypto-Banking bietet dieselben Finanzinstrumente wie herkömmliche Banken, z. B. Geldanlage, Kreditaufnahme und Kreditvergabe. Der Unterschied besteht darin, dass alle Transaktionen in Bitcoin oder einer anderen Kryptowährung abgewickelt werden. Das bleibt auf Dauer nicht ohne Folgen für die Banken- und Zahlungsinfrastruktur. Die Banken würden ihren Status als Intermediäre, die zwischen Kapitalnachfragern und Kapitalanbietern vermitteln, verlieren. In dem Szenario betreiben die Banken Blockchain-Knoten. Sie bieten Wallets an, in denen digitale Währungen gehalten werden. Die Vertreter des Krypto Banking sind sich sicher, dass die geschilderte Entwicklung unausweichlich ist. Banken werden entweder zur Kryptobanken oder sie verschwinden von der Bildfläche[1]Crypto Banking is the Inevitable Future of Banking, But There are Risks. Der Philosophie dieses Blogs folgend, hätten wir es dann mit einem neuen, originalen Bankstil zu tun[2]New Banking: Paradigmenwechsel oder nur Stilwandel?.
Ist dem so?
Besonders eindrücklich beschreibt Hartmut Giesen den Wandel in Banking goes Blockchain. Die Transformation des Bankensektors nimmt Fahrt auf. Fintech habe zu keiner echten Revolution geführt. Die bestehende Infrastruktur wurde von den Herausforderern für ihre neuen Geschäftsmodelle genutzt. Ihr Aktivitäten konzentrierten sich überwiegend auf das Front End. Das Krypto Banking dagegen umfasst alle Prozesse, vom Front End bis zum Back End (End-to-End).
Die Zentralbanken werden insofern Einfluss ausüben, indem sie die Parameter für die Geldschöpfung und Kreditvergabe in die Protokolle der entsprechenden Blockchains programmieren. “Kapitalmarktakteure sind über Blockchains vernetzt, die Schnittstellen zu den Geldblockchains besitzen. Die Vergabe von Krediten oder der Handel von Wertpapieren werden durch Smart Contracts automatisiert ausgeführt. Dass die Banken als regulierte Entitäten erhalten bleiben, heißt nicht u…
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