Als Emil Rathen­au mit­hil­fe eines deut­schen Ban­ken­kon­sor­ti­ums und der fran­zö­si­schen Edi­son-Gesell­schaft eine Stu­di­en­ge­sell­schaft grün­de­te, war zu dem Zeit­punkt noch nicht abseh­bar, dass dar­aus der zeit­wei­se größ­te Elek­tro­kon­zern Deutsch­lands ent­ste­hen wür­de – die All­ge­mei­ne Elek­tri­ci­täts Gesell­schaft (AEG). Der stei­le Auf­stieg des Unter­neh­mens hielt bis zum Aus­bruch des 1. Welt­krie­ges an. Der ers­te, fol­gen­schwe­re Rück­schlag war jedoch der krank­heits­be­ding­te Rück­zug Emil Rathen­aus im Jahr 1912. Nach dem 2. Welt­krieg gelang es der AEG nicht mehr, aus dem Schat­ten ihres Riva­len Sie­mens her­aus­zu­tre­ten und wie­der die Num­mer 1 unter Deutsch­lands Elek­tro­kon­zer­nen zu wer­den. Lang­sam, aber ste­tig ging es berg­ab. Den­noch konn­te sich die AEG noch bis 1990 hal­ten, wenn­gleich nur mit tat­kräf­ti­ger Unter­stüt­zung der Ban­ken. Selbst die Über­nah­me durch die finanz­star­ke Daim­ler-Benz AG konn­te das Schick­sal nicht mehr abwen­den. Der Indus­trie­kon­zern AEG ist Geschichte.

Der Auf­stieg der AEG zu dem zeit­wei­sen größ­ten Elek­tro­kon­zern Deutsch­lands ist in ers­ter Linie dem Geschäfts­sinn sei­nes Grün­ders Emil Rathen­au zu ver­dan­ken. Rathen­au erkann­te als einer der Ers­ten in Deutsch­land und Euro­pa das Poten­zi­al der elek­tri­schen Glüh­lam­pe, die von Tho­mas Alva Edi­son erfun­den wur­de. Früh nahm Rathen­au Kon­takt mit Edi­son auf. Die­ser reagier­te jedoch zurück­hal­tend. Rathen­au gab nicht auf. Wie bereits ein­gangs erwähnt, gelang es ihm ein deut­sches Ban­ken­kon­sor­ti­um und die fran­zö­si­sche Edi­son-Gesell­schaft für die Grün­dung einer Stu­di­en­ge­sell­schaft zu gewin­nen. Die Stu­di­en­ge­sell­schaft soll­te die Vor­zü­ge des Edi­son­schen Beleuch­tungs­sys­tems nach­wei­sen, “was ihr bei­spiels­wei­se mit Beleuch­tungs­an­la­gen im Böh­mi­schen Brau­haus, im Gebäu­de des Ber­li­ner Bör­sen-Cou­riers und des Uni­on-Clubs, auch recht ein­drucks­voll glückte”. 

Trotz­dem hat­te Rathen­au gro­ße Pro­ble­me, die Stu­di­en­ge­sell­schaft in ein “ech­tes” Unter­neh­men zu über­füh­ren. Grund dafür war u.a. die ableh­nen­de Hal­tung von Siemens. …