Von Ralf Keuper
Während die Meinungen über die digitalen Währungen, insbesondere was Bitcoin anbelangt, noch immer auseinander gehen, läuft die Entwicklung im Bereich der Blockchain munter weiter.
Sucht man nach einem Oberbegriff, stösst man schnell auf Smart Contracts oder Smart Property. Am besten lassen sich die verschiedenen Strömungen derzeit unter dem Sammelbegriff Decentralized Applications, kurz: DAPP, zusammenfassen. Einer der Protagonisten auf diesem Gebiet ist David A. Johnston, der zusammen mit anderen Autoren The General Theory of Decentralized Applications, Dapps verfasst hat.
Die sich hinter DAPP verbergende Philosophie bringt Johnston auf die Formel:
Everything that can be decentralized, will be decentralized.
Am Beispiel von Ethereum (Compute), Open Garden (Bandwith) und Safe Network (Storage) erläutert Johnston die jeweiligen DAPP-Anwendungsgebiete.
Nach Ansicht von Johnston werden dank DAPP anti-fragile Systeme Realität.
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=KBxFTNwYAIw]Insgesamt verfestigt sich langsam aber sicher der Eindruck, dass wir, um die Entwicklung der Blockchain besser zu verstehen, die Evolutionstheorie zur Hilfe nehmen können bzw. müssen, wenngleich nicht im exakten Sinn der biologischen Evolution. Das betrifft m.E. vor allem das Phänomen der Emergenz, d.h. was kann noch alles aus den Elementen der Blockchain entstehen, was sich nicht voraussagen lässt. In dem Zusammenhang halte ich das Schaubild, das Friedemann Brenneis kürzlich in Ist Bitcoin das finale Puzzleteil des Internets vorgestellt hat, für inspirierend. Daneben kursiert noch die Metapher der Blockchain-Geologie. Abgesehen davon gibt es aber auch Stimmen, die nicht davon ausgehen, dass ich an der Oberfläche noch etwas wesentlich ändern wird.
Da bin ich etwas optimistischer.
Schaun mer mal …
Weitere Informationen:
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