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Von Ralf Keuper
Die Volks- und Raiffeisenbanken planen, ihren Kunden noch im Laufe des Jahres eine neue Möglichkeit für kontaktloses Bezahlen mit dem iPhone zu bieten – unabhängig von Apple Pay. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hat die erste erfolgreiche girocard-Transaktion auf dem iPhone ohne Apple Pay in Testsystemen bestätigt. Ab dem 5. September wird die VR-Banking-App auf iOS diese Funktion unterstützen, wobei zunächst nur die girocard integriert wird. Kredit- und Debitkarten bleiben vorerst außen vor.
Die VR-Banking-App wird zudem als neues Standard-Wallet auf dem iPhone nutzbar sein, vergleichbar mit Apple Wallet. Diese Entwicklung ist ein Schritt zu einer eigenständigen Bezahllösung der Genossenschaftsbanken für Apple-Geräte.
Hintergrund dieser Neuerung ist die Öffnung der NFC-Schnittstelle des iPhones durch Apple, bedingt durch Druck der EU-Kommission und den Digital Markets Act. Diese Regelung ermöglicht es anderen Anbietern, kontaktlose Zahlungen direkt abzuwickeln.
Während Apple Pay von nahezu allen größeren Banken in Deutschland unterstützt wird, bleibt die Integration der Girocard in Apple Pay eine Seltenheit. Banken sehen in den Gebühren, die bei jeder Transaktion an Apple fließen, einen Nachteil. Die neue Lösung der Volks- und Raiffeisenbanken könnte daher eine Alternative zu Apple Pay darstellen.
Die Reaktionen einiger Leserinnen und Leser auf heise.de auf die Ankündigung der VR-Banken, eine eigene Bezahl-App für iPhones zu entwickeln, sind gemischt bis überwiegend kritisch.
Im Anschluss daran wird die Frage diskutiert, was die VR-Bezahl-App von dem Erfolg von Twint in der Schweiz lernen kann und welche Hürden es dabei zu überwinden gilt und ob der Vorstoss nicht viel zu spät kommt.
Kritik an der Fragmentierung und mangelndem Komfort
- Zusätzliche Apps als Belastung: Viele Nutzer kritisieren, dass sie nicht bereit sind, für jede Bank oder jedes Zahlungssystem eine separate App zu installieren. Sie bevorzugen einheitliche, offene Standards wie Apple Pay, die verschiedene Karten und Banken integrieren.
- Komfortverlust: Nutzer sehen in der eigenen VR-Banken-App eine Einschränkung, da diese nur Karten der VR-Banken unterstützt. Kreditkarten anderer Anbieter, Gemeinschaftskonten oder Arbeitgeberkarten werden vermutlich nicht integriert sein.
Vergleich mit bestehenden Lösungen
- Praxisbeispiele: Es wird auf Probleme mit ähnlichen Lösungen verwiesen, z. B. beim Bezahlen mit Android-Apps, die häufig kompliziert und fehleranfällig seien (z. B. App-Entsperren, Passwortprobleme, ELV-Unterschriften).
- Vorbild Schweiz: Nutzer verweisen auf die erfolgreiche Lösung TWINT in der Schweiz, die einen großen Marktanteil hat (67,8 %) …