Die Wirt­schafts­geo­gra­fie bie­tet Ban­ken im Fir­men­kun­den­ge­schäft viel­fäl­ti­ge Ansatz­punk­te, um Wett­be­werbs­vor­tei­le zu erzie­len und ihre Dienst­leis­tun­gen geziel­ter auf die Bedürf­nis­se ihrer Unter­neh­mens­kun­den abzustimmen.

Regio­na­le Nähe als Wettbewerbsvorteil

Für vie­le Fir­men­kun­den spielt die regio­na­le Prä­senz der Bank trotz zuneh­men­der Digi­ta­li­sie­rung wei­ter­hin eine zen­tra­le Rol­le. Laut einer Stu­die hal­ten 62% der befrag­ten Unter­neh­men die regio­na­le Nähe für essen­zi­ell bei der Wahl ihres Bank­part­ners. Beson­ders im Mit­tel­stand ist die regio­na­le Ver­tei­lung der Unter­neh­men und das damit ver­bun­de­ne Ertrags­po­ten­zi­al sehr unter­schied­lich – bei­spiels­wei­se gibt es zwi­schen Ost- und West­deutsch­land signi­fi­kan­te Unter­schie­de. Ban­ken kön­nen durch geziel­te Stand­ort­wahl und regio­na­le Betreu­ungs­kon­zep­te ihre Kun­den­bin­dung stär­ken und neue Ertrags­po­ten­zia­le erschließen.

Stand­ort­fak­to­ren und Bran­chen­clus­ter gezielt nutzen

Die Wirt­schafts­geo­gra­fie ana­ly­siert Stand­ort­fak­to­ren wie Infra­struk­tur, Zugang zu Absatz­märk­ten, Ver­füg­bar­keit von Fach­kräf­ten und regio­na­le Bran­chen­schwer­punk­te. Ban­ken kön­nen die­ses Wis­sen nut­zen, um ihre Bera­tungs- und Pro­dukt­an­ge­bo­te bran­chen­spe­zi­fisch und regio­nal dif­fe­ren­ziert aus­zu­rich­ten. Bei­spiels­wei­se pro­fi­tie­ren Unter­neh­men in bestimm­ten Regio­nen von spe­zi­el­len För­der­pro­gram­men oder benö­ti­gen auf­grund loka­ler Wert­schöp­fungs­ket­ten beson­de­re Finanzierungslösungen.

Risi­ko­ma­nage­ment und Markt­po­ten­zi­al durch regio­na­le Analysen

Die Kennt­nis regio­na­ler Wirt­schafts­struk­tu­ren und ‑ent­wick­lun­gen ermög­licht es Ban­ken, Risi­ken bes­ser ein­zu­schät­zen und gezielt zu steu­ern. Unter­schied­li­che Regio­nen wei­sen unter­schied­li­che Bran­chen­ri­si­ken, Kon­junk­tur­zy­klen und Wachs­tums­po­ten­zia­le auf. Durch die Ana­ly­se regio­na­ler Wirt­schafts­da­ten kön­nen Ban­ken ihre Kre­dit­ver­ga­be und ihr Enga­ge­ment in bestimm­ten Sek­to­ren oder Regio­nen gezielt steu­ern und so ihre Risi­ko­po­si­ti­on optimieren.

Unter­stüt­zung bei der Internationalisierung

Gera­de mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men expan­die­ren zuneh­mend ins Aus­land. Die Wirt­schafts­geo­gra­fie lie­fert Ban­ken wich­ti­ge Erkennt­nis­se über inter­na­tio­na­le Han­dels­strö­me, Stand­ort­vor­tei­le und regio­na­le Beson­der­hei­ten. Dadurch kön­nen Ban­ken ihre Kun­den bei der Inter­na­tio­na­li­sie­rung bera­ten, pas­sen­de Finan­zie­rungs­lö­sun­gen anbie­ten und als kom­pe­ten­ter Part­ner im Aus­lands­ge­schäft auftreten.

Nach­hal­tig­keit und regio­na­le Entwicklung

Im Zuge der grü­nen Trans­for­ma­ti­on und wach­sen­der Nach­hal­tig­keits­an­for­de­run­gen ist das Wis­sen um regio­na­le Beson­der­hei­ten und Ent­wick­lungs­po­ten­zia­le ent­schei­dend. Ban­ken kön­nen gezielt nach­hal­ti­ge Inves­ti­ti­ons­pro­jek­te in bestimm­ten Regio­nen för­dern und so sowohl regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen als auch gesell­schaft­li­chen Erwar­tun­gen gerecht werden.

Fazit

Das Fir­men­kun­den­ge­schäft im Ban­king kann erheb­lich von der Wirt­schafts­geo­gra­fie pro­fi­tie­ren, indem Banken:

  • regio­na­le Nähe und Betreu­ungs­kon­zep­te als Dif­fe­ren­zie­rungs­merk­mal nutzen
  • Stand­ort­fak­to­ren und regio­na­le Bran­chen­schwer­punk­te gezielt in ihre Pro­dukt- und Bera­tungs­stra­te­gie einbeziehen.
  • Risi­ken und Markt­po­ten­zia­le dif­fe­ren­ziert steuern,
  • Kun­den bei Inter­na­tio­na­li­sie­rung und nach­hal­ti­ger Trans­for­ma­ti­on begleiten.

Die Inte­gra­ti­on wirt­schafts­geo­gra­fi­scher Erkennt­nis­se ermög­licht es Ban­ken, maß­ge­schnei­der­te Lösun­gen anzu­bie­ten und sich im Fir­men­kun­den­ge­schäft erfolg­reich zu positionieren.

Quel­len:

Fir­men­kun­den­ge­schäft birgt viel grü­nes Ertragspotenzial