Von Ralf Keuper

Die Bedeu­tung des Per­so­nal Finan­ce Manage­ment wird im Ban­ken­sek­tor nach mei­nem Ein­druck der­zeit noch unter­schätzt. Dabei bie­tet das PFM für die Ban­ken die Chan­ce, den Kun­den einen ech­ten Mehr­wert zu lie­fern und sich als ver­läss­li­cher und tech­no­lo­gisch auf­ge­schlos­se­ner Part­ner zu prä­sen­tie­ren. Erkannt haben das Poten­zi­al die Direkt­ban­ken, allen vor­an die ING-DiBa. Markt­füh­rer in dem Bereich in Deutsch­land ist mei­nes Wis­sens die Schwei­zer Crea­lo­gix AG. Inzwi­schen koope­riert Crea­lo­gix auch mit der Finanz Infor­ma­tik Tech­no­lo­gie Ser­vice (FI-TS) aus der Sparkassenorganisation. 

Das Per­so­nal Finan­ce Manage­ment bie­tet für den Kun­den den Vor­teil, mehr Trans­pa­renz und ein tie­fe­res Ver­ständ­nis für die eige­nen Finan­zen bzw. für die per­sön­li­che Aus­ga­ben- und Ein­nah­me­si­tua­ti­on zu bekom­men. Die Vor­tei­le sind im einzelnen:
  • Aggre­ga­ti­on: Der Kun­de pflegt Geschäfts­be­zie­hun­gen zu meh­re­ren Finanz­dienst­leis­tern und braucht eine kon­so­li­dier­te Sicht.
  • Kate­go­ri­sie­rung: Der Kun­de möch­te wis­sen, wofür er sein Ein­kom­men ausgibt.
  • Bud­ge­tie­rung: Der Kun­de will bes­se­re Ent­schei­dun­gen für sei­ne Aus­ga­ben treffen.
  • Finanz­pla­nung: Der Kun­de will sei­ne Zie­le mit sei­nen Ein­nah­men in Ein­klang bringen. 
Eigent­lich, so soll­te man anneh­men, müss­ten den Anbie­ter von Anwen­dun­gen für das Per­so­nal Finan­ce Manage­ment ihre Pro­duk­te aus den Hän­den geris­sen wer­den. Dem ist aber nicht ganz so, wie in dem Arti­kel Per­so­nal Finan­ce Manage­ment. Bis­her am Kun­den vor­bei ent­wi­ckelt! zu lesen ist. 
Lobend erwähnt wer­den in dem Bei­trag die Lösun­gen von finanz­blick und figo.  

Der Markt ist jeden­falls in Bewe­gung. Im Herbst geht die Platt­form Qon­tis an den Start, ein Gemein­schafts­un­ter­neh­men der NZZ und Crea­lo­gix

Für die Ban­ken bie­ten PFM-Lösun­gen, die die in dem Arti­kel auf Mobi­le Zeit­geist beschrie­be­nen Anfor­de­run­gen erfül­len,  die Chan­ce, den Kon­takt mit den Kun­den im digi­ta­len Raum nicht zu ver­lie­ren. Die Bank, deren PFM-Lösung der Kun­de für sein Finanz­ma­nage­ment ein­setzt, hat einen kla­ren Vor­teil. Das gilt auch dann, wenn der Kun­de noch über wei­te­re Bank­ver­bin­dun­gen ver­fügt. Die Bank, die ihr PFM beim Kun­den plat­ziert hat, sitzt direkt an der Quel­le, oder wie es der ehe­ma­li­ge Chef der Cre­dit Suis­se, Hans-Ulrich Doer­ig bereits vor Jah­ren formulierte:

Wer dank IT das Finanz­pro­fil des Kun­den >besitzt­zu­hö­ren< zu kön­nen.” (in: Uni­ver­sal­bank – Bank­ty­pus der Zukunft).

Ein nicht zu unter­schät­zen­der Faktor.

Den “ganz unter­schied­li­chen sozio­lo­gi­schen Pro­fi­len” zuhö­ren – das kann man inzwi­schen ohne gro­ße Über­trei­bung als den Ruf nach der neu­en Rol­le des Ban­kers als digi­ta­lem Anthro­po­lo­gen deuten.


Die Ent­schei­dung dar­über, wel­che Lösung für das Per­so­nal Finan­ce Man­ge­ment die Kun­den ein­set­zen, liegt jedoch nicht allein in den Hän­den der Ban­ken. Die Demo­kra­ti­sie­rung der Finanz­we­sens lässt sich nicht auf­hal­tenDie Bank als Platt­form, die per Open-Api ande­ren Teil­neh­mern offen steht. 

André Bajo­rat von figo bringt die­sen Wan­del in einem aktu­el­len Inter­view mit Frank Schwab von Ima­cor auf den Punkt: 

… Zudem glau­be ich an eine Idee der Bank als Platt­form an die Play­er ein­fach und schnell ando­cken können. 

Neue Anbie­ter wie figo und Hol­vi wer­den das Spek­trum an Wahl­mög­lich­kei­ten zumin­dest ergän­zen. Von der Moven­bank und Bank Simp­le ganz zu schweigen. 

Ein Blick gen Osten, nach Polen, kann auch nicht scha­den. Dort ist die mBank dabei, Mobi­le Ban­king und Social Media zu ver­schmel­zen. Ein wich­ti­ger Punkt ist dabei auch das Per­so­nal Finan­ce Management. 

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