Der schwe­di­sche Immo­bi­li­en­sek­tor befin­det sich in einer schwe­ren Kri­se. Zu spü­ren bekommt das u.a. der größ­te gewerb­li­che Ver­mie­ter des Lan­des, SBB. Des­sen Kre­dit­ra­ting wur­de auf Schrott-Niveau gesenkt.

SBB gab bekannt, die Divi­den­den­zah­lun­gen aus­zu­set­zen und eine geplan­te Kapi­tal­erhö­hung auf Eis zu legen. Dar­auf­hin stürz­te der Akti­en­kurs des Unter­neh­mens ab[1]Schwe­dens ver­schärf­te Immo­bi­li­en­sor­gen: SBB-Rating auf Junk gesenkt[2]Sweden’s SBB shares slump as debt con­cerns mount[3]Beson­ders inten­siv beschäf­tigt sich Vice­roy mit SBB: Vice­roy Rese­arch: Sam­halls­byggn­ads­bo­la­get. SBB ist jedoch kein Ein­zel­fall in Schwe­den. In den nächs­ten fünf Jah­ren müs­sen schwe­di­sche gewerb­li­che Ver­mie­ter 40,8 Mil­li­ar­den US-Dol­lar fäl­lig wer­den­de Anlei­hen zurück­zah­len, ein Vier­tel davon wird 2023 fällig.

Aber auch der pri­va­te Immo­bi­li­en­sek­tor befin­det sich in einer Kri­se. “Die Prei­se für Wohn­ei­gen­tum sind seit dem Höchst­stand um 15 Pro­zent abge­stürzt. Das ist ein stär­ke­rer Rück­gang als wäh­rend der welt­wei­ten Finanz­kri­se 200809. In eini­gen Regio­nen betrug das Minus sogar 40 Pro­zent, wie die Immo­bi­li­en­ex­per­ten des Ver­si­che­rers Lans­for­sa­kring­ar her­aus­fan­den[4]Schwe­den schlit­tert in eine Immo­bi­li­en­kri­se[5]Schwe­den hat sich in den letz­ten Jah­ren vom Mus­ter­schü­ler zum Sor­gen­kind in der EU ent­wi­ckelt: From pos­ter child to worst per­forming EU eco­no­my: how bad housing poli­cy bro­ke Swe­den. Die Prei­se für … Con­ti­nue rea­ding.

 

Refe­ren­ces

Refe­ren­ces
1 Schwe­dens ver­schärf­te Immo­bi­li­en­sor­gen: SBB-Rating auf Junk gesenkt
2 Sweden’s SBB shares slump as debt con­cerns mount
3 Beson­ders inten­siv beschäf­tigt sich Vice­roy mit SBB: Vice­roy Rese­arch: Samhallsbyggnadsbolaget
4 Schwe­den schlit­tert in eine Immobilienkrise
5 Schwe­den hat sich in den letz­ten Jah­ren vom Mus­ter­schü­ler zum Sor­gen­kind in der EU ent­wi­ckelt: From pos­ter child to worst per­forming EU eco­no­my: how bad housing poli­cy bro­ke Swe­den. Die Prei­se für Wohn­im­mo­bi­li­en wur­den durch einen Man­gel an Wohn­raum, nied­ri­ge Zins­sät­ze und Hypo­the­ken, die jah­re­lang nur Zins­zah­lun­gen erfor­der­ten, in die Höhe getrie­ben. Mit dem stei­gen­den Zins­ni­veau hat sich das geän­dert. Die Immo­bi­li­en­prei­se sind in Schwe­den schnel­ler gefal­len als irgend­wo sonst in Euro­pa, was das Ver­brau­cher­ver­trau­en in einem Land, in dem etwa 70 % der Haus­hal­te Eigen­heim­be­sit­zer sind, zwangs­läu­fig beein­träch­tigt hat. Bei die­sen Haus­hal­ten sind auch die tat­säch­li­chen regel­mä­ßi­gen Aus­ga­ben für das Woh­nen schnel­ler und stär­ker gestie­gen als anders­wo, was bedeu­tet, dass die Aus­ga­ben für ande­re Din­ge zurück­ge­gan­gen sind. Im Ver­gleich zu ande­ren Län­dern ist die Höhe die­ser Schul­den im Ver­hält­nis zum ver­füg­ba­ren Haus­halts­ein­kom­men hoch, Vgl. dazu: What’s Caus­ing the Swe­dish Housing Mar­ket Plun­ge. Welt­weit lit­ten die Immo­bi­li­en­märk­te im Jahr 2022, als die Zen­tral­ban­ken die Zins­sät­ze als Reak­ti­on auf den star­ken Anstieg der Infla­ti­on anho­ben. Die Aus­wir­kun­gen in Schwe­den waren jedoch beson­ders dra­ma­tisch, was zum gro­ßen Teil dar­an liegt, dass die Haus­hal­te dort auf­grund der weit ver­brei­te­ten varia­blen Hypo­the­ken unge­wöhn­lich anfäl­lig für Zins­än­de­run­gen sind. Bei mehr als 40 % der Hypo­the­ken wer­den die Zins­sät­ze inner­halb von drei Mona­ten oder weni­ger neu fest­ge­setzt, und nur 18 % haben eine fes­te Lauf­zeit von drei Jah­ren oder mehr. Und die Ver­schul­dung der schwe­di­schen Haus­hal­te lag im Jahr 2022 bei durch­schnitt­lich 200 % des ver­füg­ba­ren Jah­res­ein­kom­mens, gegen­über 150 % vor 15 Jah­ren. Dies schien wäh­rend des bei­spiel­lo­sen 7½-jäh­ri­gen Zeit­raums, in dem die Riks­bank die Zins­sät­ze auf Null oder dar­un­ter fest­leg­te, leich­ter zu hal­ten zu sein. Dies ende­te im April, als sie begann, die Zin­sen zu erhö­hen. Ende des Jah­res hat­te die Zen­tral­bank ihren Leit­zins auf 2,5 % ange­ho­ben und rech­ne­te damit, dass sie ihn bis 2023 wei­ter erhö­hen würde.