Von Ralf Keuper
Bislang spielen sich Währungswettbewerbe oder Währungskriege zwischen nationalen Währungen oder Wirtschaftsräumen mit gemeinsamer Währung ab. Mit dem Aufkommen der Kryptowährungen, insbesondere von Bitcoin, steht eine von Zentralbanken und Regierungen unabhängige Währung zur Verfügung. Die dahinter liegende Technologie der Blockchain macht es prinzipiell möglich, eine globale Zahlungsverkehrsinfrastruktur ohne zentrale Instanzen wie (Zentral-)Banken zu etablieren.
Als facebook mit Libra an die Öffentlichkeit ging, wurde vielen schlagartig bewusst, dass es sich hierbei nicht nur um Sandkastenspiele handelt. Facebook und das dazu gehörige Konsortium sind technologisch und finanziell durchaus in der Lage, ein globales Zahlungssystem auf Blockchain-Basis aufzubauen und zu unterhalten.
Womöglich wollte facebook anderen Initiativen und Unternehmen zuvor kommen. In einem Interview mit der NZZ sagte David Marcus, der Kopf von Libra:
Wenn wir den Zahlungsverkehr nicht revolutionieren, machen es andere.
In Libra und der Währungswettbewerb geht der Autor, Rahim Taghizedegan, davon aus, dass dem Beispiel Libra weitere folgen werden, wie Apple mit Apple Pay oder Amazon…