Von Ralf Keuper

Für einen lan­gen Zeit­raum besa­ßen die Geschäfts­ban­ken das Qua­si-Mono­pol auf das Medi­um Geld. Von den Ban­ken nahm das Geld sei­nen Weg in den Wirt­schafts­kreis­lauf und kam immer zu ihnen zurück. Was in der Zwi­schen­zeit mit dem Medi­um Geld geschah, wel­chen For­men der Ver­ar­bei­tung und Inter­pre­ta­ti­on es sonst noch aus­ge­setzt war, fiel nicht ins Gewicht. Was zähl­te war die Ver­bu­chung als Zah­lungs­ein­gang oder Zah­lungs­aus­gang – Soll und Haben. Die dop­pel­te Buch­füh­rung lie­fer­te das Grund­ge­rüst für den Umgang mit dem Medi­um Geld. Geld war ein Ein­zel­me­di­um, das mit ande­ren Medi­en­for­ma­ten kaum in Berüh­rung kam – und falls doch, trenn­ten sich die Wege schnell wie­der, wie zu Zei­ten des Vik­to­ria­ni­schen Inter­nets. Ande­re Medi­en waren nur Hilfs­mit­tel, um das Geld schnell und mög­lichst rei­bungs­los vom Absen­der zum Emp­fän­ger zu leiten.

Mit der viel zitier­ten Digi­ta­li­sie­rung, d.h. der zuneh­men­den Ver­net­zung der Men­schen und Maschi­nen unter­ein­an­der, began­nen die ande­ren Medi­en, wie Smart­phone, Mes­sa­ging-Diens­te, E‑Moijs, inten­si­ver mit dem Medi­um Geld zu inter­agie­ren. Die Ein­zel­me­di­en taten sich zu Medi­en der Koope­ra­ti­on zusam­men. In dem Zusam­men­hang wer­den zusätz­lich die Begrif­fe Inter­me­dia­li­tät, Media­li­sie­rung, Media­ti­sie­rung und Medi­en­lo­gik ver­wen­det. Wir wol­len uns hier auf die Media­ti­sie­rung kon­zen­trie­ren. Für Fried­rich Krotz han­delt es sich bei die Media­ti­sie­rung um einen gesell­schaft­li­chen Meta­pro­zess (Vgl. dazu: Mediatisierung:Fallstudien zum Wan­del von Kom­mu­ni­ka­ti­on). An der Uni­ver­si­tät Bre­men wird die Media­ti­sie­rung am Zen­trum für Medien‑, Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Infor­ma­ti­ons­for­schung in neun Labs untersucht.

Defi­ni­ti­on Mediatisierung

Die …