Von Ralf Keuper 

Die Fug­ger betre­ten mit Jakob Fug­ger die Büh­ne der (dama­li­gen) Welt- und Finanz­ge­schich­te. Zu sei­nen Leb­zei­ten war Fug­ger der mit Abstand bedeu­tends­te Kauf­mann, Unter­neh­mer und Ban­kier. Wie sei­ne Vor­fah­ren, waren Jakob und sein älte­rer Bru­der Ulrich zunächst im Tex­til­han­del tätig. Sei­ne kauf­män­ni­sche Grund­aus­bil­dung erhielt Jakob Fug­ger in Vene­dig, damals das Finanz- und Han­dels­zen­trum Euro­pas. Er hät­te kaum einen bes­se­ren Ort wäh­len kön­nen. Zurück in Augs­burg, ging Jakob dar­an, sei­ne in Vene­dig gesam­mel­ten Erfah­run­gen, vor allem die dop­pel­te Buch­füh­rung, ein­zu­füh­ren. Die Grund­la­ge sei­nes und des Hau­ses Fug­ger Reich­tums leg­te er, als er in den Abbau von Sil­ber in Süd­ti­rol einstieg.

Fug­ger war nicht nur in der Lage, das nöti­ge Kapi­tal auf­zu­brin­gen, son­dern ver­stand es auch, den Abbau durch den Ein­satz neu­es­ter Ver­fah­ren wirt­schaft­lich zu gestal­ten. Mit den Über­schüs­sen aus sei­nen diver­sen Minen grün­de­te Fug­ger sei­ne Bank. Haupt­ge­schäfts­feld war das Kre­dit­ge­schäft. Haupt­ab­neh­mer waren die Fürs­ten und Köni­ge jener Zeit, vor­ran­gig jedoch das Haus Habs­burg, das für sei­ne Kriegs­füh­rung per­ma­nent auf Kapi­tal, auf Kre­di­te ange­wie­sen war. So ent­stand über die Jah­re eine gegen­sei­ti­ge Abhän­gig­keit. Fug­ger wäre ohne die Habs­bur­ger nie so reich gewor­den, die Habs­bur­ger hät­ten ihre Macht ohne Fug­ger nicht errin­gen und erhal­ten kön­nen. Dane­ben eröff­ne­te das Haus Fug­ger in ganz Euro­pa Kon­to­re und Han­dels­nie­der­las­sun­gen. Das Kor­re­spon­denz­netz­werk war für die dama­li­ge Zeit äußerst effi­zi­ent und effek­tiv. Eine wich­ti­ge Schlüs­sel­stel­lung über­nahm dabei der fast eben­so wie Jakob Fug­ger zur Legen­de gewor­de­ne Mat­thä­us Schwarz. Erst vor weni­gen J…

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