Von Ralf Keuper

Jetzt, wo Chi­na zu den füh­ren­den Indus­trie­na­tio­nen und inno­va­tivs­ten Finanz­plät­zen der Welt zählt, ist die Prä­senz im Reich der Mit­te für aus­län­di­sche Ban­ken fast schon ver­pflich­tend. Die Deut­sche Bank etwa hat sich neben Peking in der Frei­han­dels­zo­ne Shang­hai nie­der­ge­las­sen. Erst vor weni­gen Wochen eröff­ne­te das Bank­haus in Shang­hai einen Fin­tech-Hub.

Indes, deut­sche Ban­ken waren vor über hun­dert Jah­ren schon mal bes­ser in Chi­na ver­tre­ten. Auf staat­li­chen Druck grün­de­ten drei­zehn Groß- und Pri­vat­ban­ken im Jahr 1889 die Deutsch-Asia­ti­sche Bank. Die Bank soll­te den Han­del zwi­schen Deutsch­land und Ost­asi­en för­dern, in das chi­ne­si­sche Eisen­bahn­ge­schäft ein­stei­gen und über­dies in Dampf­schif­fe inves­tie­ren. Bis zum Aus­bruch des 1. Welt­krie­ges konn­te die Bank ihr Geschäft aus­bau­en. Schon im August 1914 wur­den, wie es im Geschäfts­be­richt 1915–1927 heisst, die Nie­der­las­sun­gen der Deutsch-Asia­ti­schen Bank “in Kal­kut­ta, Hong­kong und Sin­ga­po­re unter behörd­li­che Auf­sicht gestellt und zur rest­lo­sen Abwick­lung ihrer Geschäf­te gezwun­gen”. Glei­ches ereig­ne­te sich etwas spä­ter in Japan und Chi­na. Die Ent­wick­lung in Chi­na beleuch­tet der Bei­trag From Glo­ba­liza­ti­on to Liqui­da­ti­on: The Deutsch-Asia­ti­sche B…