Von Ralf Keuper
Das eher langweilige Leben der Bankiers kann, wie die Verfilmung von Arthur Haileys Roman Die Bankiers zeigt, durchaus unterhaltsam sein. Dazu trägt sicherlich auch die Besetzung der Hauptrollen bei. Neben Kirk Douglas, der den Vizepräsidenten Alex Vandervoort der Frist Mercantile American Bank in Los Angeles spielt, zählen dazu der weitere Vizepräsident und Rivale von Douglas, Roscoe Heyward, der von Christopher Plummer gespielt wird. Daneben wirkten noch Susan Flannery, Percy Rodrigues, Ralph Bellamy, Joan Collins und Loren Greene mit.
Im Zentrum des Films steht die Rivalität der beiden Vizepräsidenten Vandervoort und Heyward. Nach dem Tod des langjährigen Chefs der Bank übernimmt zunächst Jerome Patterton (Ralph Bellamy) interimsmäßig die Führung. Nach neun Monaten soll dann die Entscheidung über die Nachfolge zwischen Vandervoort und Heyward fallen. Die beiden Vizepräsidenten stehen für eine unterschiedliche Geschäftspolitik. Während Vandervoort die Verantwortung der Bank für das Gemeinwohl in den Vordergrund stellt, und die wachsende Verschuldung durch den Gebrauch von Kreditkarten kritisch sieht, vertritt sein Gegenspieler Heyward eine offensivere und riskantere Politik. Heywards Chancen auf die Nachfolge steigen deutlich, als es ihm gelingt, mit dem multinationalen Mischkonzern SuNatco, einen neuen Großkunden für die Bank zu gewinnen. Dieser möchte einen Kredit über 50 Millionen Dollar von der Bank. Da es aber zu dem Zeitpunkt einer Bank wie der Frist Mercantile American Bank (FMA) laut Glass-Steagall nicht gestattet war, einem einzelnen Kreditnehmer einen so hohen Betrag als Darlehen zu gewähren, verteilte man die Summe auf verschiedene Tochterunternehmen. Im Direktorium/Kreditausschuss der Bank entbrannte ein heftiger Streit darüber, ob die Bank diesen Trick anwenden dürfte. In der Abstimmung unterlag Vizepräsident Vandervoort deutlich. Die Bank wollte sich das lukrative Geschäft, trotz einiger ethischer Bedenken, nicht entgehen lassen. Da wegen des Großkredits das Kreditvolumen der Bank ausgeschöpft war, drohte ein gemeinnütziges Wohnungsbauprojekt, das von Vandervoort und seiner Lebensgefährtin, einer Rechtsanwältin aus dem politisch linken Spektrum, protegiert wurde, hinten rüber zu fallen.
Das Blatt wendete sich erst zugunsten von Vandervoort, als Gerüchte die Runde machten, dass die SuNatCo in akuten wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken würde. In der Bank ging es zunächst um Schadensbegrenzung und darum, das Vertrauen der Kunden in die Bank zurückgewinnen bzw. zu erhalten, da in den Medien Berichte kursierten, die Bank könne an dem Kreditausfall zugrunde gehen.
Der Film hat durchaus sozialkritische Untertöne und behandelt ein Thema, das, wie die Finanzkrise und einige Tendenzen der Gegenwart zeigen, noch immer aktuell ist.