Von Ralf Keuper

Eine Geschich­te, zu schön um wahr zu sein. Als in den Jah­ren nach der Finanz­kri­se 2008 die Frus­tra­ti­on über das Ban­ken­sys­tem auf ihrem Höhe­punkt war, betra­ten die ers­ten Fin­tech-Start­ups die Büh­ne. Ihr Ver­spre­chen war es, die Kun­den aus den Fän­gen der Ban­ken zu befrei­en und ihnen die Kon­trol­le über ihre Finan­zen zurück­zu­ge­ben; das Ban­king soll­te trans­pa­ren­ter, ja es soll­te end­lich demo­kra­ti­siert werden.

Gut zehn Jah­re danach bleibt fest­zu­stel­len, dass der Mythos “David gegen Goli­ath” bzw. “Fin­tech als Gegen­ent­wurf zum eta­blier­ten Ban­ken­sys­tem” ver­blasst ist. Schon längst sind die meis­ten Fin­tech-Start­ups von der Bild­flä­che ver­schwun­den; ent­we­der haben sie ihr Geschäft auf­ge­ge­ben, wur­den noch gera­de recht­zei­tig ver­kauft, oder häu­fen wei­ter­hin jedes Jahr Ver­lus­te an, ohne dass ein Durch­bruch in Sicht ist. Unter­des­sen heu­er­ten eini­ge Fin­tech-Prot­ago­nis­ten aus­ge­rech­net bei der Deut­schen Bank an.

Und dann kam der Fall Wire­card. Für vie­le ein “Bilanz­skan­dal”, der kei­ne wei­te­ren Rück­schlüs­se auf den Fin­tech-Sek­tor zulässt.

Längst nicht alle tei­len die­se Ansicht, wie Karen Petrou in What Wire­card Wrought for New Fin­Tech Regu­la­ti­on. In den USA und Euro­pa wächst die Ein­sicht, dass Fin­tech-Start­ups, jeden­falls bestimm­te Seg­men­te, stär­ker regu­liert wer­den müs­sen. Die Risi­ken sei­en mit Fin­tech kei­nes­falls versc…