Die Außen­dar­stel­lung eines Unter­neh­mens ist nur in den sel­tens­ten Fäl­len deckungs­gleich mit der Innen­sicht[1]Natür­lich nicht nur da. Je mehr Unter­neh­men bestrebt sind, sich in einem güns­ti­gen Licht zu prä­sen­tie­ren bzw. prä­sen­tie­ren zu las­sen, um so wahr­schein­li­cher ist es für gewöhn­lich, dass es sich im Inne­ren des Unter­neh­mens genau anders­her­um verhält.

Der PR-Bran­che, der Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on und wei­ten Tei­len der Medi­en fällt dann die (undank­ba­re) Auf­ga­be zu, die Dis­kre­panz nicht all­zu groß wer­den zu las­sen. Hin und wie­der ist der Abstand zwi­schen Schein und Sein jedoch nicht mehr zu übertünchen.

So gesche­hen bei der Com­merz­bank, deren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in einer inter­nen Befra­gung der Füh­rung der Bank ein desas­trö­ses Zeug­nis aus­stel­len, wie das Han­dels­blatt berich­tet: “Die Mehr­heit glaubt nicht an den Erfolg der aktu­el­len Stra­te­gie und hat kein Ver­trau­en in das Top­ma­nage­ment. Zudem wür­den immer weni­ger Beschäf­tig­te ihren Freun­den und Bekann­ten emp­feh­len, Kun­de der Com­merz­bank zu wer­den”[2]Com­merz­bank-Mit­ar­bei­ter stel­len Vor­stand desas­trö­ses Zeug­nis aus[3]Com­merz­bank braucht mehr Demut und weni­ger Selbst­be­weih­räu­che­rung

Die Rea­li­tät ist meis­tens deut­lich pro­fa­ner, als sie dar­ge­stellt wird.

Die nack­te Wahr­heit ent­täuscht. Weil sie nackt ist, hat sie kei­ne Aus­re­de und kei­nen Vor­be­halt mehr an dem, was sie noch ver­ber­gen könn­te. Die wis­sen­schaft­li­che Erklä­rung, ans Ziel gekom­men, bestimmt sich immer wie­der durch die­se meta­pho­ri­sche Situa­ti­on: Wir ver­ach­ten alles, was sich erklä­ren lässt. Irgend eine Dumm­heit hat sich über­ra­schen las­sen und stand nackend da vor ihrem Erklä­rer[4]Quel­le: Hans Blu­men­berg: Die nack­te Wahr­heit

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