Getting your Trinity Audio player ready...
|
Mit einem Rekordverlust von 19,2 Milliarden Euro verzeichnet die Bundesbank zum ersten Mal seit 1979 rote Zahlen in ihrer Bilanz[1]Bundesbank fährt Milliardenverlust ein. Der Bilanzverlust der Deutschen Bundesbank hat weitreichende Bedeutung für die Institution selbst und den deutschen Staatshaushalt.
Dieser historische Verlust ist hauptsächlich auf die geldpolitischen Maßnahmen der vergangenen Jahre zurückzuführen, insbesondere die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB). So kaufte die Bundesbank während der Corona-Krise im Auftrag der EZB Staatsanleihen auf. Diese niedrig verzinsten Papiere, die auf lange Zeit festgeschrieben sind, stehen nun in den Büchern der Bundesbank. Während die Bundesbank durch den Ankauf der Staatsanleihen nur niedrige Zinsen einnimmt, muss sie gleichzeitig hohe Zinsen an die Geschäftsbanken für deren Einlagen abführen.
Als direkte Folge fällt die Gewinnausschüttung an den Bundeshaushalt erneut aus, was bereits zum fünften Mal in Folge geschieht und die öffentlichen Finanzen weiter belastet. Um den Verlust teilweise abzufedern, hat die Bundesbank ihre verbliebenen Rücklagen von 0,7 Milliarden Euro vollständig aufgelöst.
Trotz dieser besorgniserregenden Zahlen gibt Bundesbankpräsident Joachim Nagel einen vorsichtig optimistischen Ausblick: Er erwartet, dass der Höhepunkt der jährlichen Belastungen überschritten ist, wenngleich in den kommenden Jahren weiterhin mit Verlusten zu rechnen sei. Nagel betont zudem, dass die Bundesbank aufgrund ihrer soliden Bilanz und hohen Bewertungsreserven, insbesondere beim Gold, uneingeschränkt handlungsfähig bleibe.Die Strategie der Bundesbank sieht vor, die Verluste in den kommenden Jahren vorzutragen und mit zukünftigen Gewinnen auszugleichen.
Der Bilanzverlust verdeutlicht die finanziellen Herausforderungen, denen die Bundesbank aufgrund der geldpolitischen Entscheidungen der EZB gegenübersteht.
References
↑1 | Bundesbank fährt Milliardenverlust ein |
---|