In früheren Zeiten stützten sich die Gesellschaften weitgehend auf Schuldscheine, um die Notwendigkeit einer Begleichung in barer Münze zu vermeiden. Eine Wirtschaft, die auf Schuldscheine angewiesen ist, ist jedoch komplex und mit Risiken für die Finanzstabilität behaftet. Diese Probleme können durch Clearing, Netting und Abrechnung, entweder ohne oder mit Novation, überwunden werden. Aus Sicht der Gläubiger besteht die zweckmäßigste Lösung darin, die Restforderungen in einem großvolumigen, risikofreien und teilbaren IOU zu denominieren, der der Abrechnung in Bargeld entspricht, ohne jedoch die Nachteile der Abrechnung in Edelmetallmünzen zu haben. Wenn solche Lösungen nicht möglich sind, ist es wünschenswert, dass (1) Netzwerke von IOUs durch Netting vereinfacht werden und (2) Restforderungen in relativ hochwertigen Forderungen denominiert werden, die leicht in risikofreie Positionen umgewandelt werden können. In diesem Beitrag soll untersucht werden, wie solche Ergebnisse im Laufe der Geschichte erreicht wurden. Es wird gezeigt, dass Netting und Abrechnung mit Novation zwar eine wirksame Technik zur Minderung der Risiken finanzieller Instabilität sind, dass aber nur durch Zentralbanken, die als Korrespondenten des inländischen Finanzsystems fungieren, die Nachteile der IOU-Wirtschaft weitestgehend gemildert werden können, um schlanke Bilanzen, ein geringeres Kreditrisiko und eine verbesserte Finanzstabilität zu erreichen. Gleichzeitig sorgt eine solche Lösung auch dafür, dass das Finanzsystem vielschichtig bleibt.
Quelle / Link: A Brief History of Payment Netting and Settlement