Von Ralf Keuper

Wohl kei­ne Auto­mar­ke ist so zum Mythos gewor­den, wie Bug­at­ti. Das hat gewiss sehr viel mit dem “cha­ris­ma­ti­schen” Grün­der Etto­re Bug­at­ti zu tun, der nicht nur ein begna­de­ter Inge­nieur und Tech­ni­ker war, son­dern dar­über hin­aus noch über gro­ßes künst­le­ri­sches Talent ver­füg­te. Dar­in folg­te er sei­nem Vater und Groß­va­ter, die eben­falls durch eine Mehr­fach­be­ga­bung auf­fie­len. Gemein­sam war ihnen, wie Joa­chim Kurz in sei­nem lesens­wer­ten Buch Bug­at­ti. Der Mythos. Die Fami­lie. Das Unter­neh­men schreibt, “eine Mischung aus Intui­ti­on und Tech­nik, Ver­rückt­heit und wis­sen­schaft­li­cher Präzision”.

Auf das Talent des jun­gen Auto­bau­ers wur­de u.a. der elsäs­si­sche Baron Eugè­ne De Diet­rich auf­merk­sam, der dem damals 20jährigen die Lei­tung der Auto­mo­bil­ab­tei­lung der De Diet­rich – Wer­ke über­trug. Bug­at­ti kon­stru­ier­te wäh­rend die­ser Zeit zahl­rei­che Renn­wa­gen; zuvie­le, wie sein Arbeit­ge­ber mein­te. Bug­at­ti hat­te sich wohl zu inten­siv um den Renn­sport und zu wenig um die Rekla­ma­tio­nen der Tou­ren­wa­gen-Kun­den geküm­mert. Den­noch gelang ihm in die­ser Zeit mit dem Motor des De Diet­rich-Bug­at­ti-Wagens eine tech­ni­sche Meis­ter­leis­tung, die fort­dau­ern soll­te. In einem Bericht aus jener Zeit heisst es:

Das Cha­rak­te­ris­ti­sche an die­sem Fahr­zeug ist der Motor. Bug­at­ti hat je zwei und zwei Cylin­der zusam­men­ge­gos­sen, und zwar ohne Kühl­man­tel. Um je zwei Cylin­der hat er sodann ein gro­ßes Alu­mi­ni­um­ge­häu­se gebaut, dem die Auf­ga­be des Kühl­was­ser­man­tels zufällt. Um dies zu ermög­li­chen, war es nötig, sämt­li­che Orga­ne zur Zün­dung und Steue­rung des Motors, soweit sie nicht in Car­ters ein­schlos­sen sind, in den Kopf des Motor…