Es ist eher unge­wöhn­lich, dass die Bilanz­sum­me einer Spar­kas­se sinkt. So gesche­hen bei der Spar­kas­se Her­ford. Dort ging die Bilanz­sum­me im Jahr 2023 um 100 Mio. Euro auf rund 5,7 Mil­li­ar­den Euro zurück[1]Minus 100 Mil­lio­nen Euro: Bilanz­sum­me der Spar­kas­se Her­ford sinkt deut­lich.

Als Grund nennt die Spar­kas­se u.a. einen Rück­gang bei der Ver­mitt­lung von pri­va­ten und gewerb­li­chen Kre­di­ten, als Fol­ge der  “deut­li­chen Abküh­lung in Fol­ge stei­gen­der Bau­kos­ten, zuneh­men­der Unsi­cher­heit und gestie­ge­ner Zin­sen”. Deut­lich rück­läu­fig ist das Geschäft mit neu­en Immobilienfinanzierungen.

Die Ein­la­gen gin­gen um 200 Mio. Euro zurück; dar­un­ter eini­ge Großeinlagen.

Posi­tiv ent­wi­ckel­te sich dage­gen das Wert­pa­pier­ge­schäft. Die Wert­pa­pier­er­spar­nis (Dif­fe­renz aus Käu­fen und Ver­käu­fen) der Kun­din­nen und Kun­den habe mit plus 132 Mil­lio­nen Euro etwa 53 Pro­zent über dem Vor­jah­res­ni­veau gele­gen. Eben­falls zuge­nom­men hat das Volu­men an Bau­spar­ver­trä­gen – es stieg von 58 auf 73 Mio. Euro.

Wel­che Rück­schlüs­se dar­aus für die ande­ren Spar­kas­sen und Ban­ken in Land zu zie­hen sind, lässt sich nicht abschlie­ßend beur­tei­len. Es ist jedoch unwahr­schein­lich, dass die Spar­kas­se Her­ford ein Son­der­fall ist. Für die Ertrags­la­ge dürf­te das rück­läu­fi­ge Kre­dit­ge­schäft als Haupt­ein­nah­me­quel­le eher ungüns­tig sein. Dass sich dar­an in nächs­ter Zeit etwas ändern wird, ist unwahrscheinlich.