Von Ralf Keuper
Bankiers, die sich intensiv mit philosophischen Fragestellungen beschäftigen, bilden in ihrer Zunft die Ausnahme. Damit dürften sie sich kaum von anderen Führungskräften in der Wirtschaft unterscheiden.
Einige Bankiers pflegten regen Kontakt mit den großen Philosophen ihrer Zeit. So gehörte der Königsberger Bankier Johann Conrad Jacobi der “Gelehrten Gesellschaft” an, deren Mittelpunkt die Philosophen Immanuel Kant und Johann Georg Hamann bildeten. Mit Kant verband Jacobi eine enge Freundschaft.
F. Wilhelm Christians, langjähriger Vorstandssprecher der Deutschen Bank, setzte sich zusammen mit Marion Gräfin Dönhoff vehement für die wie Wiederaufstellung des Kant-Denkmals in Königsberg ein.
Alfred Herrhausen, zusammen mit Christians einige Jahre Vorstandssprecher der Deutschen Bank und danach alleine in dieser Funktion tätig, war ein Anhänger des Philosophen Karl R. Popper. Popper bevorzugte in seinem Kritischen Rationalismus das “Versuch und Irrtum” – Prinzip. Holistische Ansätze, welc…