Mit der Regie­rungs­über­nah­me Mar­ga­ret That­chers in Groß­bri­tan­ni­en 1979 und Ronald Rea­gans in den USA 1981 beginnt eine “neo­li­be­ra­le Revo­lu­ti­on”, den Kapi­ta­lis­mus zu ver­än­dern. Die Poli­tik ver­zich­tet zuneh­mend auf ihren regu­lie­ren­den Ein­fluss zuguns­ten eines frei­en Spiels der wirt­schaft­li­chen Kräf­te. Damit ver­liert der Kapi­ta­lis­mus immer mehr sei­ne sozia­len Aspek­te. Dere­gu­lie­rung lässt die Ban­ken immer mäch­ti­ger wer­den, und aus dem Inves­ti­ti­ons­ka­pi­ta­lis­mus wird ein hem­mungs­lo­ser Spe­ku­la­ti­ons­ka­pi­ta­lis­mus. Über­all wer­den neue Finanz­in­stru­men­te erfun­den, deren Nut­zen mehr als frag­wür­dig ist. Risi­ken wer­den klein­ge­re­det, um die Bevöl­ke­rung zu beru­hi­gen. Gren­zen­lo­se Ver­schul­dung pri­va­ter wie öffent­li­cher Haus­hal­te wird zum Regel­fall. Geschäfts­ban­ken, Hedge­fonds und Ver­si­che­run­gen gehen unge­ahn­te Risi­ken ein. Geld bewegt sich immer schnel­ler rund um die Welt. Ob Roh­stof­fe, Immo­bi­li­en oder undurch­schau­bar gewor­de­ne Finanz­in­stru­men­te – die Spe­ku­lan­ten machen vor nichts halt, sofern Pro­fit ange­sagt ist. Nichts kann sie auf­hal­ten. Und dann plat­zen im Jahr 2007 zunächst in den USA die Immo­bi­li­en­kre­di­te und eine welt­wei­te Finanz­kri­se setzt ein, die bis heu­te nicht aus­ge­stan­den ist. Mit einem zwei­tei­li­gen Doku­men­tar­film von Jean-Michel Meu­rice und Fabri­zio Cal­vi zeich­net der The­men­abend die dra­ma­ti­sche Ent­wick­lung der letz­ten Jahr­zehn­te nach.