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Zom­bie-Unter­neh­men stel­len ein erheb­li­ches Pro­blem für die Poli­tik dar, da sie unpro­duk­tiv sind und Res­sour­cen inef­fi­zi­ent zuwei­sen, was das Wirt­schafts­wachs­tum hemmt. Der Anteil die­ser Fir­men hat sowohl in ent­wi­ckel­ten als auch in auf­stre­ben­den Volks­wirt­schaf­ten zuge­nom­men. Eine zen­tra­le Ursa­che für die Ver­brei­tung von Zom­bie-Unter­neh­men sind die Bedin­gun­gen auf dem Kre­dit­markt, wie in Japan, wo sie die wirt­schaft­li­che Sta­gna­ti­on beeinflussten.

Neus­te For­schungs­er­geb­nis­se zei­gen, dass die Ver­füg­bar­keit von Kre­di­ten Ban­ken dazu ermu­tigt, wei­ter­hin unpro­fi­ta­blen Fir­men Geld zu lei­hen. Trotz der doku­men­tier­ten Ver­bin­dung zwi­schen Kre­dit­be­din­gun­gen und Zom­bie-Unter­neh­men wur­de die theo­re­ti­sche Grund­la­ge die­ser Bezie­hung bis­lang wenig beach­tet. In einer neu­en Stu­die ent­wi­ckeln die Autoren ein theo­re­ti­sches Modell, das Ange­bot und Nach­fra­ge nach Kre­di­ten in einem frik­tio­na­len Kre­dit­markt mit dem Anteil von Zom­bie-Unter­neh­men ver­knüpft. Die Autoren vali­die­ren ihre theo­re­ti­schen Vor­her­sa­gen empi­risch anhand von Daten auf Bran­chen­ebe­ne aus 31 Sek­to­ren in Japan im Zeit­raum 2000–2019.

Die Stu­die argu­men­tiert, dass die Kos­ten der Kre­dit­ver­mitt­lung eine zen­tra­le Rol­le bei der Ent­ste­hung von Zom­bie-Unter­neh­men spie­len. Ins­be­son­de­re die Ver­mei­dung von Such­kos­ten führt dazu, dass Ban­ken nied­ri­ge­re Kre­dit­stan­dards auf­stel­len und unpro­fi­ta­blen Fir­men Kre­di­te gewäh­ren. Gleich­zei­tig schafft die Fül­le an Kre­di­ten unter­schied­li­che Anrei­ze für Ban­ken und Fir­men, die zur Bil­dung schwa­cher Kre­dit­be­zie­hun­gen bei­tra­gen[1]Wir gehen davon aus, dass die Kos­ten der Finanz­in­ter­me­dia­ti­on aus Such- und Matching-Frik­tio­nen resul­tie­ren, die das kos­ten­freie Tref­fen zwi­schen Ban­ken und Unter­neh­men mit hete­ro­ge­ner Pro­duk­ti­vi­tät … Con­ti­nue rea­ding.

Das Modell beschreibt eine umge­kehr­te U‑förmige Bezie­hung zwi­schen der Enge des Kre­dit­mark­tes und dem Anteil der Zom­bie-Unter­neh­men. Ein Anstieg der Kre­dit­markt­fes­tig­keit führt dazu, dass Ban­ken höhe­re Pro­duk­ti­vi­täts­an­for­de­run­gen für Kre­di­te stel­len, wäh­rend gleich­zei­tig Fir­men eher geneigt sind, unpro­fi­ta­ble Kre­dit­be­zie­hun­gen zu been­den[2]Unter­neh­men könn­ten in einem Umfeld stren­ge­rer Kre­dit­ver­ga­be dazu über­ge­hen, unpro­fi­ta­ble oder unren­ta­ble Kre­dit­be­zie­hun­gen zu been­den. Dies liegt dar­an, dass restrik­ti­ve­re Bedin­gun­gen die Kos­ten … Con­ti­nue rea­ding.

Kre­dit­markt­fes­tig­keit

“Kre­dit­markt­fes­tig­keit” bezieht sich auf die Bedin­gun­gen und die Sta­bi­li­tät im Kre­dit­markt, ins­be­son­de­re im Hin­blick auf das Ver­hält­nis von Ange­bot und Nach­fra­ge nach Krediten.

Ein fes­ter Kre­dit­markt ist durch fol­gen­de Merk­ma­le gekennzeichnet:

  • Stren­ge­re Kre­dit­ver­ga­be­richt­li­ni­en: Ban­ken und ande­re Kre­dit­ge­ber stel­len höhe­re Anfor­de­run­gen an die Kre­dit­wür­dig­keit der Kreditnehmer.
  • Höhe­re Zins­sät­ze: In einem fes­ten Kre­dit­markt ten­die­ren die Zins­sät­ze dazu, höher zu sein, was die Kre­dit­auf­nah­me teu­rer macht.
  • Gerin­ge­res Kre­dit­an­ge­bot: Es gibt eine Ver­knap­pung des ver­füg­ba­ren Kre­dit­vo­lu­mens, was zu einer selek­ti­ve­ren Kre­dit­ver­ga­be führt.
  • Ver­stärk­te Risi­ko­prü­fung: Kre­dit­ge­ber füh­ren gründ­li­che­re Boni­täts­prü­fun­gen durch, um poten­zi­el­le Aus­fall­ri­si­ken zu minimieren.
  • Kür­ze­re Kre­dit­lauf­zei­ten: Ban­ken nei­gen dazu, Kre­di­te mit kür­ze­ren Lauf­zei­ten zu ver­ge­ben, um ihr eige­nes Risi­ko zu reduzieren.
  • Erhöh­te Anfor­de­run­gen an Sicher­hei­ten: Kre­dit­ge­ber ver­lan­gen oft mehr oder wert­vol­le­re Sicher­hei­ten für die Kreditvergabe.
  • Gerin­ge­re Fle­xi­bi­li­tät bei Kre­dit­kon­di­tio­nen: Es gibt weni­ger Spiel­raum für indi­vi­du­el­le Anpas­sun­gen der Kreditbedingungen.

Ins­ge­samt beschreibt die Kre­dit­markt­fes­tig­keit also, wie sta­bil und wett­be­werbs­fä­hig der Kre­dit­markt ist und wie dies die Kre­dit­ver­ga­be an Unter­neh­men beeinflusst.

Die empi­ri­schen Tests zei­gen, dass der Anteil der Zom­bie-Unter­neh­men mit der Kre­dit­markt­fes­tig­keit in einer umge­kehr­ten U‑Form kor­re­liert ist. Zudem wird die Wirk­sam­keit von Kapi­tal­in­jek­tio­nen zur Redu­zie­rung von Zom­bie-Kre­di­ten durch eine erhöh­te Kre­dit­markt­fes­tig­keit ver­stärkt. Ins­ge­samt ver­deut­li­chen die Ergeb­nis­se die Not­wen­dig­keit wei­te­rer For­schung zu den Aus­wir­kun­gen von Kre­dit­markt­frik­tio­nen auf das Wirt­schafts­wachs­tum und die Gestal­tung geeig­ne­ter poli­ti­scher Interventionen.

Refe­ren­ces

Refe­ren­ces
1

Wir gehen davon aus, dass die Kos­ten der Finanz­in­ter­me­dia­ti­on aus Such- und Matching-Frik­tio­nen resul­tie­ren, die das kos­ten­freie Tref­fen zwi­schen Ban­ken und Unter­neh­men mit hete­ro­ge­ner Pro­duk­ti­vi­tät auf dem Kre­dit­markt behin­dern. Such­be­schrän­kun­gen füh­ren zu zwei unter­schied­li­chen Kräf­ten, die die Ver­brei­tung von Zom­bie-Fir­men fördern.

  • Ers­tens sen­ken sie die Schwel­le der idio­syn­kra­ti­schen Pro­duk­ti­vi­tät, die für ein Unter­neh­men erfor­der­lich ist, um einen Kre­dit zu erhal­ten. Ban­ken, die die Kos­ten für die Suche nach neu­en Kre­dit­neh­mern ver­mei­den wol­len, unter­hal­ten im Opti­mal­fall Kre­dit­be­zie­hun­gen zu Unter­neh­men mit nied­ri­ger Pro­duk­ti­vi­tät und nega­ti­ven Gewin­nen, wodurch der Anteil der Zom­bie-Unter­neh­men im Gleich­ge­wicht steigt.
  • Auf einem ange­spann­ten Finanz­markt mit reich­lich Kre­di­ten sieht sich die Bank mit erhöh­ten Such- und Oppor­tu­ni­täts­kos­ten kon­fron­tiert und ver­gibt im Opti­mal­fall Kre­di­te an Unter­neh­men mit gerin­ger Pro­duk­ti­vi­tät, um die­se Kos­ten zu ver­mei­den, wodurch die Ver­brei­tung von Zom­bie-Unter­neh­men geför­dert wird. Wenn hin­ge­gen reich­lich Kre­di­te zur Ver­fü­gung ste­hen und der Kre­dit­markt ange­spannt ist, haben die Fir­men­in­ha­ber gerin­ge­re Oppor­tu­ni­täts­kos­ten, wenn sie in einer Kre­dit­be­zie­hung blei­ben. Sie kön­nen die Bezie­hung been­den und mit gerin­gen Such­kos­ten eine neue kre­dit­ge­ben­de Bank fin­den, sobald sie einen neu­en Pro­duk­ti­vi­täts­schub erhal­ten, was die Ver­brei­tung von Zom­bie-Fir­men ein­schränkt. Die zuneh­men­de Ver­knap­pung des Kre­dit­mark­tes schafft also Anrei­ze für die Kre­dit­ge­ber und hält die Anteils­eig­ner eines Unter­neh­mens davon ab, eine schwa­che Kre­dit­be­zie­hung aufrechtzuerhalten
2 Unter­neh­men könn­ten in einem Umfeld stren­ge­rer Kre­dit­ver­ga­be dazu über­ge­hen, unpro­fi­ta­ble oder unren­ta­ble Kre­dit­be­zie­hun­gen zu been­den. Dies liegt dar­an, dass restrik­ti­ve­re Bedin­gun­gen die Kos­ten der Kre­dit­auf­nah­me erhö­hen und Fir­men dazu zwin­gen kön­nen, ihre Finan­zie­rungs­struk­tur zu opti­mie­ren und inef­fi­zi­en­te Ver­bind­lich­kei­ten abzubauen