Von Ralf Keuper

Der “Vater” des Euro­che­que, Eck­art van Hoo­ven, for­der­te ange­sichts des Markt­ein­tritts neu­er, bran­chen­frem­der Wett­be­wer­ber in den 1980er Jah­ren, die Ban­ken müss­ten sich in gigan­ti­sche Kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men wan­deln. Deren wesent­li­che Funk­ti­on sei es, zuver­läs­si­ge Daten zu kom­mu­ni­zie­ren, und damit Aus­kunft zu geben über alles, was den Umgang mit Geld betrifft. Eine wei­te­re Aus­sa­ge van Hoo­vens war

Wer den Zah­lungs­ver­kehr kon­trol­liert, hat auch den Schlüs­sel zum übri­gen Bankgeschäft.

Ange­sichts der Ent­wick­lung beim online-Bezah­len wäh­rend der letz­ten Jah­re und der mage­ren Akzep­tanz von pay­di­rekt beim Han­del und den End­kun­den gewinnt die Aus­sa­ge an Aktua­li­tät. Beim mobi­len Bezah­len kom­men die Ban­ken und Spar­kas­sen an Apple Pay nicht mehr vorbei.

Rück­bli­ckend ist die Ana­ly­se Digi­tal ban­king: Win­ning the beach­head von McK­in­sey vom Mai 2014 aufschlussreich.

Ein State­ment daraus:

If banks cling to the tra­di­tio­nal, nar­row view of the pay­ments eco­sys­tem, the atta­ckers now char­ging the beach­head will not only take the addi­tio­nal reve­nues ..,  they will also enjoy prime access to the “digi­tal trail.”

Apple, Goog­le, Ama­zon, Ali­baba, Ten­cent & Co. ging es mir ihren mobi­len Bezahl­lö­sun­gen von Anfang an um weit­aus mehr als nur die rei­ne Zah­lungs­ab­wick­lung. Sie ist der Hebel, um wei­te­re Bank­dienst­leis­tun­gen, wie die Apple Card und dem­nächst die Goog­le Card, anbie­ten zu kön­nen. Die­se wie­der­um kön­nen u.a. dazu ver­wen­det wer­den, die Bank zum Auto machen oder im Inter­net der Din­ge der bevor­zug­te Zah­lungs­dienst­leis­ter zu wer­den. Damit flie­ßen Apple, Goog­le & Co. wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen zu, die zur Ver­bes­se­rung und/​oder Eta­blie­rung bank­frem­der Ser­vices und Pro­duk­te genutzt wer­den können.

Heu­te könn­te man sagen bzw. ergänzen:

Wer den Zah­lungs­ver­kehr kon­trol­liert, hat auch den Schlüs­sel zum übri­gen Bank­ge­schäft und dar­über hinaus.