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Die Zahl not­lei­den­der Immo­bi­li­en­kre­di­te und von Zwangs­ver­stei­ge­run­gen in Deutsch­land hat zuletzt deut­lich zuge­nom­men. Die Zah­len stam­men u.a. aus einem Bericht des Markt­füh­rers für Zwangs­ver­stei­ge­run­gen in Deutsch­land, Arge­tra[1]Deut­lich mehr Immo­bi­li­en in Deutsch­land zwangs­ver­stei­gert.

Für den Bericht hat Arge­tra die Ter­mi­ne für Zwangs­ver­stei­ge­run­gen an allen knapp 500 Amts­ge­rich­ten hier­zu­lan­de ana­ly­siert. Der Wert der zwangs­ver­stei­ger­ten Immo­bi­li­en stieg dem­nach von rund 3,9 Mil­li­ar­den auf 4,3 Mil­li­ar­den Euro 2024.

Ein neu­er Immo­bi­li­en­boom sei – trotz sin­ken­der Zin­sen – nicht in Sicht, so die Autoren. Auch für 2025 rech­nen sie mit einem wei­te­ren Anstieg.

Wei­te­re Aus­sa­gen aus dem Bericht:

Der Anteil des Haus­halts­net­to­ein­kom­mens, den Pri­vat­kun­den beim Immo­bi­li­en­kauf im Schnitt für ihre Finan­zie­rung auf­wen­den müs­sen, ist in den letz­ten drei Jah­ren gestie­gen. Einer aktu­el­len Umfra­ge unter Volks- und Raiff­ei­sen­ban­ken zufol­ge müs­sen Kre­dit- neh­mer in der Regel mehr als 30 Pro­zent des Haus­halts­net­to­ein­kom­mens auf­wen­den, um den Wunsch nach einer eige­nen Immo­bi­lie zu finanzieren. … 

Da die wirt­schaft­li­chen Schwie­rig­kei­ten der Haus­hal­te sich mit Zeit­ver­zö­ge­rung auf Immo­bi­li­en-Zwangs­ver­stei­ge­run­gen aus­wir­ken, dürf­ten sich die ent­spre­chen­den Zah­len erst im kom­men­den Jahr zei­gen. Ent­spre­chend ist in 2025 mit einer wei­te­ren Zunah­me an Immo­bi­li­en­zwangs­ver­stei­ge­run­gen zu rechnen.

Einer Umfra­ge von Deloit­te aus dem ver­gan­ge­nen Herbst zufol­ge geht eine Mehr­heit der befrag­ten Bank­ma­na­ger von einer stei­gen­den Zahl not­lei­den­der Immo­bi­li­en­kre­di­te von Eigen­heim­be­sit­zern hier­zu­lan­de aus[2]Fau­le Wohn­kre­di­te – so ist die Lage in Deutsch­land.

Ein Kre­dit gilt als non-per­forming, d. h. not­lei­dend, wenn es unwahr­schein­lich ist, dass der Kre­dit­neh­mer sei­ne Kre­dit­ver­bind­lich­kei­ten voll­stän­dig erfül­len kann oder der Kre­dit­neh­mer mit sei­nen Zins- und Til­gungs­ver­pflich­tun­gen mehr als 90 Tage im Rück­stand ist.

Bereits im März 2024 pro­gnos­ti­zier­te PwC für den Gewer­be­im­mo­bi­li­en­markt in Deutsch­land einen Anstieg der Not­lei­den­den Kre­di­te für 2025[3]Gewerb­li­che Immo­bi­li­en­kre­di­te in der Kri­se: Steht Deutsch­land vor einer Non-Per­forming-Loan Wel­le?.

Die Anzahl der deut­schen NPLs in der gewerb­li­chen Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung wird 2024 und 2025 erheb­lich zunehmen.

Die Ban­ken wer­den ihre Risi­ko­vor­sor­ge ent­spre­chend anpas­sen müssen.