Von Ralf Keuper

Das Ban­king besteht in sei­nem Kern aus der Ver­ar­bei­tung, Dar­stel­lung und Bewer­tung von Infor­ma­tio­nen. Dabei spielt das Medi­um Geld die Haupt­rol­le. In der Ver­gan­gen­heit wur­de das Geld phy­sisch in Form von Bank­no­ten und Mün­zen durch die Ban­ken am Schal­ter an die Kun­den aus­ge­zahlt. Die Kun­den wie­der­um konn­ten Geld in bar in den Filia­len oder Haupt­stel­len ein­zah­len. In Tei­len ist das auch heu­te noch der Fall – in Deutsch­land sogar in rela­tiv aus­ge­präg­ter Form. Mit der Ver­brei­tung des unba­ren Zah­lungs­ver­kehrs und der Geld­au­to­ma­ten ver­la­ger­te sich die Geld­ver­sor­gung in ande­re, z.T. mehr oder weni­ger unsicht­ba­re Kanä­le. Ban­ken ver­wan­del­ten sich in Kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men. Der Geld­um­lauf wur­de unter den Ban­ken abge­wi­ckelt. Die Infor­ma­tio­nen, die dabei anfie­len, blie­ben inner­halb des Sys­tems. Bran­chen­frem­de Mit­be­wer­ber hat­ten dazu kei­nen oder bes­ten­falls ein­ge­schränk­ten Zutritt.

Stum­me Medien

Das änder­te sich, als das kom­mer­zi­el­le Inter­net und spä­ter das Smart­phone das Medi­en­nut­zungs­ver­hal­ten vie­ler Men­schen ver­än­der­te. Neben die alte Infra­struk­tur der Ban­ken eta­blier­te sich eine wei­te­re, über die auch Trans­ak­tio­nen, unab­hän­gig von Ort und Zeit, durch­ge­führt wer­den konn­ten. Neue Medi­en, wie das Smart­phone oder Tablet-PCs, ver­ein­ten Funk­tio­nen, die bis­lang in die Domä­ne bestimm­ter Bran­chen, wie der Medi­en­in­dus­trie oder der Finanz­in­dus­trie fie­len. Im App­s­to­re lös­ten sich die Bran­chen­gren­zen auf. Was frü­her klar getrennt und für den Ein­zel­nen phy­sisch und im per­sön­li­chen Kon­takt erfahr­bar war, ver­schmolz. Die Funk­ti­ons­lo­gi­ken gan­zer Bran­chen wur­den durch digi­ta­le Platt­for­men und Öko­sys­te­me ver­ein­heit­licht. Die Medi­en wur­den in gewis­ser Wei­se stumm, wie Rober­to Sima­now­ski in Stum­me Medi­en. Vom Ver­schwin­den der Com­pu­ter in Bil­dung und Gesell­schaft feststellt.

Das Ver­schwin­den des Com…