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Von Ralf Keuper
Wie jedes Berufsbild unterliegt auch das des Bankers einem Wandel. Neben soziale sind in den letzten Jahren verstärkt technologische Einflussfaktoren getreten. Letztere werden derzeit häufig unter dem Begriff Fintech zusammengefasst.
Es scheint, als würde der Banker ein ähnliches Schicksal erleiden wie zuvor der Bankier. Der Bankier alter Schule kannte die wichtigsten Kunden persönlich. Zugleich haftete er als Gesellschafter für die Geschäftsrisiken. Lange mussten die Bankiers wie Rothschild, Barings, Bleichröder oder Mendelssohn um die Anerkennung in den Augen der gesellschaftlichen Élite kämpfen. Mit dem Aufkommen der ersten Universal- und Aktienbanken verdrängte das Transaktionsbanking das alte Relationship-Banking. Fortan war es nicht zwingend nötig, ein persönliches Verhältnis mit den Kunden zu unterhalten; das Bankgeschäft wurde zum Massengeschäft. Der Banker wurde zur dominanten Figur und löste den Bankier ab. Wichtigster Vertriebskanal waren die Bankfilialen, die noch ein Mindestmaß an persönlicher Atmosphäre verströmten. Mit der Verbreitung der Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker setzte jedoch eine schleichende Entfremdung ein. Die Filialbanken gerie…