Aktuelle globale Trends wie der Klimawandel machen es erforderlich, dass Unternehmen in Projekte investieren, die ihren Wandel unterstützen. Um die enormen Summen an privatem Kapital freizusetzen, die für diese Investitionen notwendig sind, scheint das Engagement institutioneller Investoren entscheidend zu sein. In einem vom Förderverein des ZEW geförderten Projekt untersuchen wir, ob und wie eine bessere Integration des europäischen Bankensystems und der Kapitalmärkte kurz- und mittelfristig eine effektive Lösung sein kann, um das Potenzial des Finanzsektors zur Unterstützung der grünen Transformation freizusetzen. Die Kapitalmärkte können die Kreditvergabe der Banken unterstützen, indem sie Vermögenswerte bilanziell und außerbilanziell finanzieren. Verbriefungen ermöglichen es institutionellen Anlegern, direkt in Cashflows aus bestimmten Vermögenswerten zu investieren. Unsere Analyse zeigt, dass das derzeitige Marktpotenzial europäischer Verbriefungen viel kleiner ist als gewünscht und dass das im Rahmen der Kapitalmarktunion (CMU) vorgesehene Verbriefungsmodell nicht in den europäischen Kontext zu passen scheint. Stattdessen sollten die politischen Entscheidungsträger eine realistische Sicht auf das Marktpotenzial europäischer Verbriefungen einnehmen. Sie müssen auch klar kommunizieren, welche Kompromisse zwischen unkonventioneller Zentralbankpolitik und der Entwicklung der Verbriefungsmärkte bestehen. Darüber hinaus sollten sie die Anreize, die sich aus den neuen nichtfinanziellen Berichtsindikatoren für Banken in Bezug auf Verbriefungen ergeben, genau beobachten.
Um den grünen Wandel zu beschleunigen, müssen die politischen Entscheidungsträger in erster Linie die notwendigen privaten Realinvestitionen fördern, indem sie ein günstiges wirtschaftliches Umfeld und die richtigen Anreize schaffen.
Quelle: Towards a More Realistic View on the Market Potential of EU Securitizations
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Realistischer Blick auf europäische Verbriefungen notwendig