Von Ralf Keuper

Tho­mas Stein­feld zeigt in sei­nem Bei­trag (“So viel Geld”) im Feuil­le­ton der SZ Ver­ständ­nis für die miss­li­che Lage, in der sich das Geld der­zeit befindet:

Tat­säch­lich weiss das Geld, das gegen­wär­tig so bil­lig zu haben ist – wenn man es denn bekommt – wie nie zuvor in der Geschich­te der ent­wi­ckel­ten Finanz­wirt­schaft, offen­bar gar nicht mehr, wohin es sich wen­den soll.

Weder Staats­pa­pie­re, noch Akti­en, ja nicht eimal mehr die Kunst kann dem Geld eine siche­re Zuflucht geben. Woher, so fragt Stein­feld nicht zu Unrecht, soll die Ren­di­te kom­men, auf die das Geld aus ist? Wel­che volks­wirt­schaft­li­che Wert­schöp­fung soll dadurch unter­stützt wer­den? Die Indus­trie trägt selbst in einem Land wie Deutsch­land nur noch zu knapp 28 Pro­zent zum Brut­to­in­lands­pro­dukt bei. Kön­nen die neu­en digi­ta­len Geschäfts­mo­del­le die in sie gesetz­ten Erwar­tun­gen erfül­len? Pas­sen der gegen­wär­ti­ge Wirt­schafts- und Bank­stil noch dazu?

Geld mit Geld ver­die­nen zu wol­len, kann, wenn über­haupt, nur für einen zeit­lich eng begrenz­ten Zeit­raum funk­tio­nie­ren. Soll­ten als Aus­we­ge nur die Infla­ti­on und/​oder die Kapi­tal­ver­nich­tung durch Kri­sen bleiben?

Auch in der Wag­nis­fi­nan­zie­rung wach­sen, wie die jüngs­te Ent­wick­lung bei den Acce­le­ra­to­ren und Inku­ba­to­ren für Start­ups zeigt, die Bäu­me nicht in den Himmel.

So wird das Geld sei­ne Odys­see wohl noch für eini­ge Zeit fortsetzen.

Quel­le: Tho­mas Stein­feld: So viel Geld. Mil­li­ar­den-Deals und die Angst vor einer neu­en Bla­se: Von der Poe­sie der gegen­wär­ti­gen Finanz­strö­me, SZ Nr. 118 vom 23. Mai 2014

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