Von Ralf Keuper

Daten, ins­be­son­de­re die per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten, sind für die Wirt­schaft zu einem ent­schei­den­den Roh­stoff gewor­den. Die der­zeit pro­fi­ta­bels­ten Unter­neh­men der Welt, wie Goog­le und Apple,  ver­dan­ken ihren wirt­schaft­li­chen Erfolg u.a. der Tat­sa­che, dass sie die Daten ihrer Kun­den und Nut­zer für die Ver­bes­se­rung bestehen­der und die Ent­wick­lung neu­er Ser­vices und Pro­duk­te ver­wen­den kön­nen. Das gilt für Goog­le noch mehr als für Apple.

Wie auch immer.

Die Ban­ken ste­hen in der Daten­öko­no­mie eher abseits; sie sind sich noch unschlüs­sig, wel­che Rol­le sie über­neh­men wol­len: Die einer Daten­kra­ke mit Bank­li­zenz oder die eines Treu­hän­ders. Da sind die Citi­bank in Indi­en und Soft­Bank in Japan schon weiter.

Wie in Citi­bank wants call details records, loca­ti­on data, app usa­ge to be trea­ted as per­so­nal infor­ma­ti­on berich­tet wird, plä­diert die Citi­bank für die Errich­tung einer sog. Data Sand­box. Aus­gangs­punkt ist die Stel­lung­nah­me der Citi­bank zur Befra­gung der  Tele­com Regu­la­to­ry Aut­ho­ri­ty of India (TRAI) zum The­ma Daten­schutz. Dar­in betont die Citi­bank die Rech­te der Tel­co-Kun­den an ihren Daten gegen­über den Data Pro­ces­sors. Beson­de­rer Wert wird dabei auf die Ein­wil­li­gung (Con­sent) der Kun­den gelegt, was in der EU mit der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung (DSGVO) und der ePri­va­cy-Richt­li­nie ver­bind­lich wird bzw. wer­den soll. Um die Rech­te der Kun­den zu schüt­zen, for­dert die Citi­bank, wie bereits erwähnt, sog. Data Sandboxes:

To address this, Citi­bank sug­gested crea­ti­on of data sand­box “under the tech­no­lo­gy enab­led archi­tec­tu­re of per­so­nal data”, cou­pled with puni­ti­ve con­se­quen­ces in case of non-com­pli­ance. It has said that a set­up of data sand­box would be for “anony­mi­zed data sets of regu­la­ted com­pa­nies under the pur­view of the govern­ment or its aut­ho­ri­zed authority”.

Sicher – um eine ech­te Per­so­nal Data Bank han­delt es sich dabei wohl kaum. Jedoch ist es bemer­kens­wert, dass eine Bank, aus wel­chen Grün­den auch immer, sich zum vehe­men­ten Für­spre­cher der Kun­den und deren Recht an ihren Daten macht. Das geschieht gewiss nicht ganz unei­gen­nüt­zig. Womög­lich hat die Citi­bank das Geschäfts­feld Per­so­nal Data Ban­king für sich entdeckt.

Was das betrifft, ist Soft­Bank, der japa­ni­sche Misch­kon­zern, der auch im Bank­ge­schäft aktiv ist, wei­ter, wie aus Japan’s Soft­Bank Deve­lo­ped a Block­chain-Based Con­su­mer Data Manage­ment Sys­tem hervorgeht.

Block­chain makes it pos­si­ble to share per­so­nal data bet­ween more com­pu­ters that can veri­fy each other’s records. The tech­no­lo­gy can gua­ran­tee secu­ri­ty, trans­pa­ren­cy, the speed of pro­ces­sing, and con­ve­ni­ence of data management.

Soft­Bank Technology’s block­chain-based sys­tem will offer finan­cial insti­tu­ti­ons the access to customer’s cre­dit histo­ry and real-estate owner­ship. Its data­ba­se is adding about 170,000 records each month. The com­pa­ny plans to launch the data­ba­se in 2019. By 2020, Soft­Bank expects to get orders from 30–50 com­pa­nies – main­ly banks focu­sed on con­su­mer lending

Auch das ist noch aus­bau­fä­hig. Jeden­falls zei­gen die Mel­dun­gen, dass der Wert der per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten von eini­gen Markt­ak­teu­ren erkannt wur­de. Wei­te­re wer­den dem Bei­spiel folgen.

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