Von Ralf Keuper
Negativschlagzeilen gehören bei N26 mittlerweile zur Normalität[1]Weiterer Ärger für N26: Staatsanwaltschaft nimmt Führungskräfte ins Visier[2]N26 und die Cockroach-Theory. So betrachtet ist der Unmut, den ein ehemaliger Kunde in einem Post öffentlich macht, ein gewöhnlicher Vorgang[3]Earth to N26. Dennoch lohnt es sich, einige Kritikpunkte zu erwähnen.
Der bis dahin zufriedene Kunde von N26 stellte vergangene Woche mit Schrecken fest, dass seine Karte auf einmal nicht mehr funktionierte. Danach begann eine Odyssee, in deren Verlauf er den Support von N26 näher kennenlernen durfte. Seine Sorge zu dem Zeitpunkt war, dass in der Zwischenzeit seit Konto leer geräumt wurde. Versuche, mit dem Support von N26 Kontakt aufzunehmen, schlugen fehl. Am Freitagmorgen war der Stand unverändert. Dem Kunden ging mittlerweile das Geld aus. Doch dann sendet N26 ein Lebenszeichen: “Schließlich erhalte ich eine E‑Mail von N26, in der es heißt, dass mein Konto (fristlos) gekündigt wurde, weil “ein erheblicher Verstoß gegen unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Ihr Konto vorliegt.”
Die Kommunikation mit N26 erfolgt nun über twitter. Dem Kunden gehen derweil andere Gedanken durch den Kopf: “Ich sitze hier und frage mich, ob sich noch Geld auf meinem Konto befindet. Ich stelle mir auch die Frage, ob meine Karte geklont oder kompromittiert wurde und jemand versucht hat, einen Kredit zu beantragen. Wurde meine Karte anderweitig verwendet? Ich weiß es nicht, denn niemand von N26 kommuniziert mit mir. Dann gehe ich ins Internet und entdecke, dass vielen Kunden das Gleiche passiert ist und sie ohne Geld dastehen und dass es Wochen dauern kann, bis N26 das Geld überweist”
Der Ex-Kunde hat aus dem Vorgang bereits Konsequenzen gezogen: “Ich habe jetzt ein Bankkonto bei einer Bank in der Stadt, in der ich hier in Italien lebe, eingerichtet und mich mit dem Bankdirektor getroffen. Ich habe ihre Handynummer, und von nun an werde ich Online-Banking meiden und ganz sicher nie wieder ein Online-Bankkonto einrichten”
Ähnliche Erfahrungen musste im Jahr 2019 ein Kunde machen, der 30.000 Euro auf seinem Konto vermisste[4]Kunde vermisst zeitweise 30.000 Euro – N26 sieht kein Problem. Von weiteren Erfahrungen berichten Kunden auf trustpilot fast schon im Stundentakt[5]Nie wieder N26.
References