Von Ralf Keuper

Dass digi­ta­le Platt­for­men und Öko­sys­te­me sich auch im Ban­king breit machen und die Rol­le der Ban­ken infra­ge stel­len, ist nicht neu (Vgl. dazu: B2B-Ban­king ohne Ban­ken). Im Grun­de han­delt es sich um ein alt­be­kann­tes Phä­no­men, das bereits im Mit­tel­al­ter in Gestalt der Han­se auf­tauch­te. Das macht der Bei­trag Han­dels­net­ze im Ost­see­raum deutlich.

Die äußerst fle­xi­ble Orga­ni­sa­ti­on der Han­se mach­te die Ein­füh­rung von Ban­ken, wie sie in Ita­li­en und dem dama­li­gen Ober­deutsch­land schon ver­brei­tet waren, überflüssig.

Die offe­ne Betriebs­struk­tur und die enge Ver­knüp­fung über wei­te Ent­fer­nun­gen mach­ten Ban­ken im Han­se­raum ent­behr­lich. Geld wur­de ein­fach inner­halb der Han­dels­net­ze von einem Ort zum ande­ren ver­scho­ben und bedurf­te kei­ner geson­der­ten Ein­rich­tun­gen. Ban­ken benö­tig­te man nur, wenn man Geld aus dem Netz­werk­raum hin­aus in ande­re, dem Netz­werk nicht ange­schlos­se­ne Gegen­den ver­sen­den woll­te, wie es zum Bei­spiel bei den Zah­lun­gen an die Kurie oder zu weit ent­fern­ten Mes­sen der Fall war, oder wenn man vor­hat­te, den Geschäfts­auf­bau zu hier­ar­chi­sie­ren und nach außen hin abzu­schlie­ßen.
Inner­halb des offe­nen, kon­trol­lier­ten Netz­werk­rau­mes war es das Ein­fachs­te und Bil­ligs­te, das Geld über Han­dels­net­ze zu ver­sen­den. Auch das kann man nicht als Rückständigkeit…