Von Ralf Keuper

Die Fin­Tech-Start­ups sind der­zeit die Lieb­lin­ge der Bran­chen­be­ob­ach­ter, sei­en es Bera­ter oder Medi­en­ver­tre­ter. Nicht weni­ge sind über­zeugt, dass die Fin­Tech-Start­ups das Gesicht der Bran­che ent­schei­dend ver­än­dern, dis­rup­ten, werden.

Das Pro­blem dar­an ist nur, dass die­se Annah­me, ganz abge­se­hen davon, ob die Fin­Tech-Start­ups wirk­lich die ulti­ma­ti­ve Bedro­hung für die Ban­ken sind, von einer weit­ge­hend iso­lier­ten Ban­ken­welt ausgeht.

The­men wie Indus­trie 4.0, Con­nec­ted Cars und Inter­net of Things deu­ten dar­auf hin, dass das Ban­king dem­nächst nur ein wei­te­rer Bestand­teil eines grö­ße­ren Kom­ple­xes sein wird. Inso­fern wer­den Fin­Tech-Start­ups auf abseh­ba­re Zeit mit ande­ren Start­ups aus dem Umfeld der Indus­trie, des Han­dels und der Medi­en kon­kur­rie­ren. Denn, anders als es viel­leicht manch­mal den Anschein haben mag, betrei­ben die Fin­Tech-Start­ups kei­ne Rocket Sci­ence. Für die Abwick­lung grei­fen sie fast durch­weg auf die Infra­struk­tur der Ban­ken zurück. Ohne die­sen “Ser­vice”, den sie oben­drein recht güns­tig bekom­men, wären sie nicht überlebensfähig.

War­um also soll­ten ande­re Start­ups aus dem Umfeld der Indus­trie und des Han­dels nichts Ver­gleich­ba­res auf die Bei­ne stel­len kön­nen? Wer es schafft Autos, Maschi­nen und Kühl­schrän­ke mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren zu las­sen, der wird wohl kaum vor den Anfor­de­run­gen des Bank­ge­schäfts vor Ehr­furcht erstar­ren, womit nicht gesagt ist, dass es tri­vi­al wäre.

Jeden­falls ist kaum davon aus­zu­ge­hen, dass die Ent­wick­lung hin zu digi­ta­len Platt­for­men vor dem Ban­king und damit vor den Fin­Tech-Start­ups Halt machen wird. Die Ver­brei­tung der Block­chain-Tech­no­lo­gie wird die­sen Trend m.E. noch verstärken.

Natür­lich könn­ten auch Fin­Tech-Sta­rups ihren Radi­us ausdehnen.

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