Wir unter­su­chen, ob ein LLM in der Lage ist, die Ana­ly­se von Finanz­be­rich­ten in ähn­li­cher Wei­se wie ein pro­fes­sio­nel­ler mensch­li­cher Ana­lyst durch­zu­füh­ren. Wir stel­len dem GPT4 stan­dar­di­sier­te und anony­me Finanz­be­rich­te zur Ver­fü­gung und wei­sen das Modell an, die­se zu ana­ly­sie­ren, um die Rich­tung zukünf­ti­ger Erträ­ge zu bestim­men. Selbst ohne erzäh­le­ri­sche oder bran­chen­spe­zi­fi­sche Infor­ma­tio­nen über­trifft das LLM Finanz­ana­lys­ten in sei­ner Fähig­keit, Gewinn­ver­än­de­run­gen vor­her­zu­sa­gen. Das LLM zeigt einen rela­ti­ven Vor­teil gegen­über mensch­li­chen Ana­lys­ten in Situa­tio­nen, in denen die Ana­lys­ten dazu nei­gen, zu kämp­fen. Dar­über hin­aus stel­len wir fest, dass die Vor­her­sa­ge­ge­nau­ig­keit des LLM mit der Leis­tung eines eng trai­nier­ten ML-Modells auf dem neu­es­ten Stand der Tech­nik gleich­zu­set­zen ist. Die LLM-Vor­her­sa­ge beruht nicht auf sei­nem Trai­nings­spei­cher. Statt­des­sen stel­len wir fest, dass das LLM nütz­li­che nar­ra­ti­ve Erkennt­nis­se über die zukünf­ti­ge Leis­tung eines Unter­neh­mens gene­riert. Schließ­lich lie­fern unse­re Han­dels­stra­te­gien, die auf den Vor­her­sa­gen des GPT basie­ren, eine höhe­re Shar­pe Ratio und ein höhe­res Alpha als Stra­te­gien, die auf ande­ren Model­len basie­ren. Zusam­men­ge­nom­men deu­ten unse­re Ergeb­nis­se dar­auf hin, dass LLMs eine zen­tra­le Rol­le bei der Ent­schei­dungs­fin­dung spie­len können.

Quel­le: Finan­cial State­ment Ana­ly­sis with Lar­ge Lan­guage Models

Wei­te­re Informationen:

The future of finan­cial ana­ly­sis: How GPT‑4 is dis­rupt­ing the indus­try, accor­ding to new research

Wesent­li­che Aussagen:

GPT über­trifft mensch­li­che Analysten

  • GPT erreicht eine Genau­ig­keit von 60 % bei der Vor­her­sa­ge zukünf­ti­ger Gewin­ne, was bemer­kens­wert höher ist als die 53–57 % Genau­ig­keit der Pro­gno­sen von Finanzanalysten.
  • Die Genau­ig­keit des GPT ist 7 Pro­zent­punk­te höher als die der Ana­lys­ten­pro­gno­sen einen Monat nach der Gewinn­ver­öf­fent­li­chung, ein sta­tis­tisch signi­fi­kan­ter Unter­schied auf dem 1 %-Niveau.

Kom­ple­men­ta­ri­tät von GPT und Analysten

  • Obwohl die GPT ins­ge­samt bes­ser abschnei­det als die Ana­lys­ten, bie­ten die mensch­li­chen Ana­lys­ten immer noch einen zusätz­li­chen Infor­ma­ti­ons­wert, der über die Vor­her­sa­gen der GPT hinausgeht.
  • Die Vor­her­sa­gen der GPT sind wert­vol­ler, wenn zu erwar­ten ist, dass die Pro­gno­sen der Ana­lys­ten ver­zerrt sind oder eine hohe Streu­ung aufweisen.
  • Ana­lys­ten schnei­den in der Regel bes­ser ab als GPT, wenn es um kom­ple­xe Situa­tio­nen geht, wie z. B. klei­ne Unter­neh­men, ver­lust­brin­gen­de Unter­neh­men und Unter­neh­men mit vola­ti­len Gewin­nen, was wahr­schein­lich auf die zusätz­li­chen Kon­text­in­for­ma­tio­nen zurück­zu­füh­ren ist, die Ana­lys­ten zur Ver­fü­gung stehen.

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass die GPT eine bemer­kens­wer­te Fähig­keit zur Ana­ly­se von Jah­res­ab­schlüs­sen und zur Vor­her­sa­ge von Gewinn­ent­wick­lun­gen besitzt, die die Genau­ig­keit von mensch­li­chen Ana­lys­ten über­trifft. GPT und mensch­li­che Ana­lys­ten sind jedoch kom­ple­men­tär, wobei bei­de in ver­schie­de­nen Sze­na­ri­en einen zusätz­li­chen Nut­zen bieten.