Von Ralf Keuper

Wer sich die diver­sen Initia­ti­ven eini­ger Ban­ken aber auch die Emp­feh­lun­gen vie­ler Bera­ter ansieht, die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on in der Finanz­bran­che vor­an zu brin­gen, hat nicht sel­ten den Ein­druck, dass hier noch immer ein Den­ken aus dem Indus­trie­zeit­al­ter domi­niert, d.h. die Kom­mu­ni­ka­ti­on fin­det in der Wei­se statt, dass von einem geschlos­se­nen Sys­tem aus in gebün­del­ter Form mit den ein­zel­nen Kun­den inter­agiert wird. Kurz­um: Es fin­det noch immer der Schalt­plan der Mas­sen­me­di­en Verwendung.

Statt Ver­net­zung wäh­len vie­le Ban­ken, impli­zit, noch immer die Ver­bün­de­lung, um eine Klas­si­fi­zie­rung des Medi­en­phi­lo­so­phen Vilém Flus­ser aufzugreifen. 

Die Mas­sen­me­di­en sen­den Bün­del von Infor­ma­tio­nen an Emp­fän­ger, die dar­auf nicht direkt ant­wor­ten kön­nen und damit in gewis­ser Wei­se als unmün­dig betrach­tet wer­den. Die Ver­net­zung dage­gen erschafft klei­ne Inseln der Kom­mu­ni­ka­ti­on. Hier ver­läuft die Kom­mu­ni­ka­ti­on anders – direkt vom Sen­der zum Emp­fän­ger und zurück. Im bes­ten Fall ein Dia­log also. 

Die eigent­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons- oder Medi­en­re­vo­lu­ti­on besteht für Flus­ser dar­in, dass die Infor­ma­ti­ons­strö­me umge­lenkt wer­den und zwi­schen den Bün­deln und den Inseln oszillieren. 

Die infor­ma­ti­sche Revo­lu­ti­on macht die bis­he­ri­ge Tren­nung von Öffent­lich und Pri­vat weit­ge­hend überflüssig:

Die in…

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