Das The­ma Mobi­le Pay­ments beflü­gelt die Phan­ta­sie eini­ger Kom­men­ta­to­ren, wie von Gene Marks, der auf For­bes fragt: What is Star­bucks Bre­wing for Mobi­le Payments?

Marks äußert in dem Bei­trag sei­ne Über­zeu­gung, dass Star­bucks den Stan­dard im Bereich Mobi­le Pay­ments set­zen wird; das Unter­neh­men sei gera­de­zu prä­de­sti­niert dazu.

Nicht Apple, Goog­le, Pay­Pal, Ama­zon oder Ali­pay wer­den Mobi­le Pay­ments zu brei­ter Akzep­tanz und zum Durch­bruch ver­hel­fen, son­dern die Kaf­fee­haus­ket­te Star­bucks. Den Kre­dit­kar­ten­un­ter­neh­men weist Marks nur noch eine Sta­tis­ten-Rol­le zu, und auch das nur, wenn sie Glück haben.

Für Star­bucks spricht ihr Image als Trend­set­ter in der Gas­tro­no­mie, der neu­en Tech­no­lo­gien auf­ge­schlos­sen ist und bereits über eine eige­ne Mobi­le-App ver­fügt. Die Mehr­zahl der Kun­den dürf­te in Star­bucks auch weit mehr als “nur” ein Kaf­fee­haus sehen. Im Lauf der Jah­re hat sich Star­bucks zu einer Mar­ke ent­wi­ckelt, deren Bekannt­heit nicht weit hin­ter Apple & Co. zurück­steht. Ein wei­te­res Pfund, mit dem Star­bucks wuchern kann, ist das Fili­al­netz mit 18.000 Nie­der­las­sun­gen weltweit.

So weit so gut.

Um als New­co­mer im Bereich Mobi­le Pay­ments einen welt­wei­ten Stan­dard eta­blie­ren zu kön­nen, d.h. das zu voll­brin­gen, wozu die diver­sen Kre­dit­kar­ten­un­ter­neh­men, Ban­ken, Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Inter­net­un­ter­neh­men bis­her nicht in der Lage oder wil­lens waren, benö­tigt man mehr als nur ein gutes Mar­ke­ting und eine digi­ta­le Strategie.

Hier­für sind enor­me Inves­ti­tio­nen in die ent­spre­chen­de Infra­struk­tur und Per­so­nal nötig; auch dann, wenn Star­bucks die Diens­te ande­rer Anbie­ter in Anspruch nimmt. Es mag sein, dass Star­bucks bereits über gro­ße Erfah­run­gen bei der mobi­len Zah­lungs­ab­wick­lung ver­fügt; nur dürf­te das im Ver­gleich zu Ama­zon, Apple & Co. beschei­den sein.

Kurz­um: Um einen Stan­dard begrün­den zu kön­nen, fehlt es Star­bucks der­zeit an Markt­macht und an tech­no­lo­gi­schen, wie auch orga­ni­sa­to­ri­schen Möglichkeiten.

Das ein­zi­ge Argu­ment, das für Star­bucks spricht, ist, dass das Unter­neh­men als neu­tra­ler Agent zwi­schen den Blö­cken agie­ren kann. Solan­ge sich die gro­ßen Play­er blo­ckie­ren und belau­ern, ist das die ein­zi­ge Chan­ce für einen (rela­tiv) neu­en Spie­ler. Noch bes­ser wäre es, wenn es Star­bucks gelän­ge, eine Alli­anz zu schmie­den, ein offe­nes Öko­sys­tem auf­zu­bau­en, das die ande­ren Play­er unter Zug­zwang setzt. Spä­tes­tens hier jedoch beginnt die rei­ne Spekulation.

Die eigent­li­che Rol­le von Star­bucks bei den Mobi­le Pay­ments kann m.E. nur die eines Inno­va­ti­ons­trei­bers sein, der Impul­se setzt, die von den ande­ren, letzt­lich maß­ge­ben­den Unter­neh­men in der einen oder ande­ren Form auf­ge­nom­men wer­den. Aber auch die­se (Pionier-)Rolle wird sich Star­bucks mit ande­ren tei­len müssen.

Eine eben­falls nicht zu unter­schät­zen­de Bedeu­tung bei der Durch­set­zung inter­na­tio­na­ler Stan­dards haben staat­li­che und inter­na­tio­na­le Insti­tu­tio­nen.

Wei­te­re Informationen

Vom Nut­zen inter­na­tio­na­ler Stan­dards in der Bank-IT (BIAN)

The Star­bucks mobi­le wal­let: Will fan­ta­sy beco­me reality?

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