Die Geschichte der MAN ist bei genauerer Betrachtung die Geschichte zweier Unternehmen: Die der GHH (Gutehoffnungshütte) und der MAN selber. Beide Unternehmen fanden 1921 zueinander, als die GHH die MAN übernahm. Im Lauf der Jahrzehnte wuchs die MAN zum mit Abstand größten Konzernteil der GHH-Gruppe heran, weshalb es in gewisser Hinsicht nur folgerichtig war, die GHH im Jahr 1986 auf die MAN zu verschmelzen. Beide Unternehmen repräsentieren ein wichtiges Kapitel deutscher Wirtschafts- und Technikgeschichte. Bis in die 1980er Jahre hinein war die GHH-Gruppe, die in Spitzenzeiten nahezu 100.000 Mitarbeiter zählte, der größte Maschinenbaukonzern Europas.
Die Anfänge der Gutehoffnungshütte waren, wie so oft unspektakulär – dafür aber mit spektakulären Folgen.
Als der Münsteraner Domherr Franz von der Wenge am 25. Februar 1741 beim Erzbischof zu Köln die Genehmigung zum Suchen und Graben von Eisengestein zwischen Osterfeld und Buer im Vest Recklinghausen beantragte, läutete er damit – unbeabsichtigt – den Wandel der Region an der Ruhr von einer Agrar- in eine Montan- und Industrieregion ein. Nach langwierigen Rechtsstreitigkeiten, u.a. mit der Fürstäbtissin von Essen, konnte im Jahr 1754 mit dem Bau St.-Antony-Hütte begonnen werden, dem ersten Hochofen des Ruhrgebietes.
Der Gründer der St. Antony Hütte in Osterfeld, der ältesten Vorgängerin der MAN AG, hatte ein vergleichsweise bescheidenes Ziel, das aber viel Pioniergeist erforderte. Der Münsteraner Domherr Franz von der Wenge hatte die Hütte errichtet, weil der die Rasensteinerzvorkommen in der Gegend der heutigen Stadt O…