Von Ralf Keuper

Wie ges­tern in ver­schie­de­nen Medi­en, u.a. in der FAZ, berich­tet wur­de, sol­len deut­sche Ban­ken in den Jah­ren zwi­schen 2014 und 2017 die Her­stel­lung nuklea­rer Waf­fen mit meh­ren Mil­li­ar­den Dol­lar unter­stützt haben – allen vor­an die Deut­sche Bank und die Com­merz­bank – jedoch auch öffent­lich-recht­li­che Ban­ken wie die Lan­des­ban­ken und die KfW. Vor­ne mit dabei inzwi­schen auch die DZ Bank, das Zen­tral­in­sti­tut der deut­schen Genos­sen­schafts­ban­ken. Die Berich­te beru­fen sich dabei auf die aktu­el­le Stu­die Don’t Bank On The Bomb , die von von der Frie­dens­or­ga­ni­sa­ti­on PAX her­aus­ge­ge­ben wurde.

Das Enga­ge­ment der DZ Bank über­rascht in zwei­er­lei Hin­sicht. Zum einen des­halb, da das Enga­ge­ment im gesam­ten Unter­su­chungs­zeit­raum 2013–2017 von 66 Mio. Dol­lar auf 470 Mio. Dol­lar sprung­haft ange­stie­gen ist, zum ande­ren, da die DZ Bank  an ihre Invest­ments hohe ethi­sche Ansprü­che stellt.

Wenig schmei­chel­haft für die deut­schen Ban­ken und Finan­zie­rer auch, dass sie in der Stu­die unter der Rubrik Hall of Shame geführt wer­den. Im Jahr 2016 zähl­ten dazu:

  • Alli­anz
  • Bay­ern­LB
  • Com­merz­bank
  • Deka
  • Deut­sche Bank
  • DZ Bank
  • KFW
  • Lan­des­bank Baden-Württemberg
  • Sie­mens Finan­cial Services

Aller­dings gibt es auch eine Rubrik Hall of Fame. Die­ser gehö­ren laut der aktu­el­len Stu­die kei­ne deut­schen Insti­tu­te an. Dar­in ver­tre­ten sind vie­le nie­der­län­di­sche und skan­di­na­vi­sche Banken/​Finanzinstitute, u.a. der nor­we­gi­sche Staats­fond (Govern­ment Pen­si­on Fund).

Bei aller berech­tig­ten Kri­tik an den deut­schen Ban­ken: Ins­ge­samt gese­hen sind sie eher Neben­dar­stel­ler. Mit ins­ge­samt 10,4 Mrd. Dol­lar an Finan­zie­run­gen in Nukle­ar­waf­fen zwi­schen 2014 und 2017 ist Deutsch­land ver­gli­chen mit Kana­da (18,1 Mrd. Dol­lar), Frank­reich (29,7 Mrd. Dol­lar), Groß­bri­tan­ni­en (33,9 Mrd. Dol­lar), Japan (18,5 Mrd. Dol­lar), Indi­en (13.2 Mrd. Dol­lar) und den USA (375 Mrd. Dol­lar) zwar nicht unbe­deu­tend, gehört aber nicht (mehr) zu den Haupt­ak­teu­ren. Inter­es­san­tes “Detail” am Ran­de: Die chi­ne­si­schen Inves­ti­tio­nen sind mit 1,2 Mrd. Dol­lar ver­gleichs­wei­se gering, vor allem mit Blick auf die 4,8 Mrd. Dol­lar, wel­che von Schwei­zer Finanz­in­sti­tu­ten laut der Stu­die stammen.

Zwi­schen 2010 und 2012 lag Deutsch­land noch hin­ter den USA, Groß­bri­tan­ni­en und Frank­reich auf Platz vier. Aktu­ell ist es für Deutsch­land Platz 7.

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