Von Ralf Keuper

In sei­nem Buch Macht­be­ben sah Alvin Toff­ler das Zeit­al­ter der Super­sym­bol­wirt­schaft her­auf­zie­hen. Maß­ge­bend in die­ser neu­en Wirt­schafts­form sei nicht mehr das Wis­sen als Besitz oder Macht­fak­tor, son­dern das Wis­sen vom Wis­sen.  Infol­ge­des­sen wird sich das Wert­schöp­fungs­sys­tem grund­le­gend wandeln:

Die­ses neue Wert­schöp­fungs­sys­tem ist voll und ganz auf die sofor­ti­ge Ver­ar­bei­tung von Daten, Ideen, Sym­bo­len und Sym­bo­lis­men ange­wie­sen. Eine Super­sym­bol­wirt­schaft im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes. (ebd.)

Betrof­fen davon ist auch das Geld­sys­tem. Toff­ler zitier­te den dama­li­gen Vor­stands­vor­sit­zen­den von Visa Inter­na­tio­nal, Dee Hock, für den die Ban­ken durch den Ersatz des Papier­gel­des durch elek­tro­ni­sches Geld ihre Stel­lung als Haupt­trei­ber des Zah­lungs­sys­tems ver­lie­ren wür­den. Künf­tig, so Toff­ler, sei das in der Tech­nik ein­ge­la­ger­te Wis­sen entscheidend.

Anbie­ter von Bezahl­diens­ten wie Pay­Pal oder Betrei­ter von P2P-Len­ding- und Crowd­fun­ding-Platt­for­men ver­fü­gen bereits über ein hohes Maß an tech­nisch ein­ge­la­ger­tem Wissen.

Mit der fort­schrei­ten­den Digi­ta­li­sie­rung wird das Ban­king, sofern man der Argu­men­ta­ti­on Toff­lers folgt, zwangs­läu­fig sym­bo­li­scher. Das wie­der­um wür­de zu einer ver­än­der­ten Wahr­neh­mung des Ban­king in Wirt­schaft und Gesell­schaft füh­ren. Einer­seits wird das Ban­king unstoff­li­cher und abs­trak­ter, ande­rer­seits aber auch, im Ide­al­fall, sym­bo­li­scher, sinn­li­cher und ver­ständ­li­cher seman­ti­scher.

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