Von Ralf Keuper
Die Medici aus Florenz sind der Nachwelt vornehmlich als Förderer der Kunst bekannt. Nicht umsonst werden die Uffizen, eines der ältesten Museen der Welt, als Schatzkammer der Medici bezeichnet. Ohne ihre finanzielle Unterstützung und auch ohne ihren persönlichen Einsatz hätten viele berühmte Künstler ihren Durchbruch kaum geschafft, etliche große Kunstwerke hätten das Licht der Welt niemals erblickt. Das wäre vor allem mit Blick auf Michelangelo ein großer Verlust gewesen, obgleich das Genie Michelangelos sich wohl auch sonst seinen Weg gebahnt hätte ( Vgl. dazu: Michelangelo and the Medici).
In erster Linie waren die Medici jedoch Bankiers. Ohne ihren geschäftlichen Erfolg, ohne das kaufmännische Genie einiger ihrer Mitglieder, insbesondere von Cosimo, hätte die Familie ihre Rolle als Kunstmäzene nicht in der Weise ausüben können. Der Einstieg der Familie Medici in das Bank-und Kreditgeschäft vollzog Vieri di Cambio de’ Medici. Unter seinem Neffen Giovanni di Bicci de’ Medici nahm die Banco Medici Gestalt an. Dessen bereits erwähnter Sohn Cosimo formte die Banco Medici zu einem modernen europäischen Bankkonzern. In Glanz und Niedergang einer Geld-Dynastie heisst es:
Alles, was eine Großbank heute ausmacht, konnte ihr Konzern schon vor fast 600 Jahren anbieten: Filialen in Metropolen des In- und Auslands…