Von Ralf Keuper

Die Treff­ge­nau­ig­keit der Pro­gno­sen von Akti­en­ana­lys­ten bewegt sich in einem Bereich, der die Fra­ge auf­kom­men lässt, ob es bei Anla­ge­ent­schei­dun­gen nicht bes­ser wäre, der Kraft der Tarot-Kar­ten oder dem Münz­wurf zu ver­trau­en. Zwei­fel an der Zunft kom­men immer wie­der auf, wie im Jahr 2002 [1]Vgl. dazu: Die Zunft der Blind­gän­ger. Es stellt sich die Fra­ge nach der Per­for­mance der­je­ni­gen, wel­che – unge­fragt – Bewer­tun­gen über die Per­for­mance von Akti­en­ge­sell­schaft abge­ben. Die Lern­kur­ve scheint seit 2002 nicht ange­stie­gen zu sein; eher drängt sich der Ein­druck auf, dass Ana­lys­ten ihren Sta­tus als ver­läss­li­che Kon­tra­in­di­ka­to­ren gefes­tigt haben [2]Vgl. dazu: Exper­ten­ur­tei­le als Kon­tra­in­di­ka­tor. So irren sich Ana­lys­ten seit Jah­ren bei der Deut­schen Bank. Glei­ches gilt übri­gens für die Wirt­schafts­pres­se [3]Vgl. dazu: Wirt­schafts­pres­se als ver­läss­li­che Kon­tra­in­di­ka­ti­on. Im Jahr 2009 kam eine Unter­su­chung von Bloom­berg zu dem Ergeb­nis, dass es für Anle­ger das bes­te sei, Ana­lys­ten­emp­feh­lun­gen als Kon­tra­in­di­ka­ti­on zu bewer­ten. Der größ­te Gewinn an der Bör­se win­ke dann, wenn man das genaue Gegen­teil von dem mache, was die Ana­lys­ten emp­feh­len [4]Vgl. dazu: Akti­en­ana­ly­se: Wis­sen, wie die Kur­se wei­ter­lau­fen.

Man kann es auch mit War­ren Buf­fett und Char­lie Mun­ger halten:

Nun ist Spe­ku­la­ti­on – bei der das Haupt­au­gen­merk nicht dar­auf liegt, was ein Ver­mö­gens­wert erwirt­schaf­tet, son­dern was der Nächs­te dafür bezah­len wird – weder ille­gal noch unmo­ra­lisch, noch uname­ri­ka­nisch. Aber es ist ein Spiel, bei dem Char­lie und ich nicht mit­spie­len möch­ten. Wir brin­gen nichts zur Fei­er mit, war­um soll­ten wir also erwar­ten, etwas mit nach Hau­se zu neh­men (in: Das Buch für Investoren).