Eine Stu­die ent­hüllt ein Para­dox der digi­ta­len Finanz­be­ra­tung: Obwohl for­ma­le Veri­fi­ka­tio­nen als Gold­stan­dard für KI-Qua­li­tät gel­ten, igno­rie­ren Anle­ger die­se Güte­sie­gel völ­lig. Statt­des­sen ent­schei­den ver­gan­ge­ne Erfol­ge über das Ver­trau­en – ein Befund mit weit­rei­chen­den Fol­gen für die Zukunft auto­ma­ti­sier­ter Beratung.


Die Digi­ta­li­sie­rung der Finanz­be­ra­tung schrei­tet unauf­halt­sam vor­an. Robo-Advi­sors ver­spre­chen objek­ti­ve, daten­ge­trie­be­ne Anla­ge­ent­schei­dun­gen ohne mensch­li­che Schwä­chen wie Emo­tio­na­li­tät oder Inter­es­sen­kon­flik­te. Doch wie gewin­nen die­se algo­rith­mi­schen Bera­ter das Ver­trau­en der Anleger?

Eine Stu­die mit 520 Teil­neh­mern lie­fert über­ra­schen­de Ant­wor­ten – und stellt gän­gi­ge Annah­men über Qua­li­täts­si­che­rung in der KI grund­le­gend in Fra­ge[1]For­mal veri­fi­ca­ti­on for robo- advi­sors: Irrele­vant for sub­jec­ti­ve end-user trust, yet decisi­ve for invest­ment beha­vi­or?.

Das Expe­ri­ment: Vier Wege zur Vertrauensbildung

Die For­scher kon­fron­tier­ten vier Grup­pen von Test­per­so­nen mit unter­schied­li­chen Vari­an­ten digi­ta­ler Bera­tung: einem unzer­ti­fi­zier­ten Robo-Advi­sor, einem zer­ti­fi­zier­ten Sys­tem, einem for­mal veri­fi­zier­ten Algo­rith­mus und als Kon­troll­grup­pe einem zer­ti­fi­zier­ten mensch­li­chen Bera­ter. Die Teil­neh­mer soll­ten hypo­the­tisch bis zu 100.000 Euro inves­tie­ren – eine Sum­me, die durch­aus rea­lis­ti­sche Ent­schei­dungs­pro­zes­se simuliert.

Die Erwar­tung war klar: Je höher der Grad der Qua­li­täts­si­che­rung, des­to grö­ßer soll­te das Ver­trau­en und damit die Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft sein. For­ma­le Veri­fi­ka­ti­on gilt schließ­lich als mathe­ma­ti­scher Nac…