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Die Finanz­auf­sichts­be­hör­de BaFin hat erneut ihren Wunsch bekräf­tigt, die regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen für klei­ne und risi­ko­ar­me Ban­ken zu redu­zie­ren. In einem Inter­view mit dem „Han­dels­blatt“ erklär­te Rai­mund Röse­ler, Exe­ku­tiv­di­rek­tor der BaFin, dass das aktu­el­le Regel­werk viel zu kom­pli­ziert sei[1]„Wir über­for­dern die Spar­kas­sen und Volks­ban­ken mit dem Regel­werk“[2]BaFin-Ein­ge­ständ­nis­se gegen­über Genos­sen­schafts­ban­ken. Nach 20 Jah­ren an der Spit­ze der Bun­des­an­stalt für Finanz­dienst­leis­tungs­auf­sicht wies er dar­auf hin, dass vie­le Spar­kas­sen und Volks­ban­ken in Deutsch­land lang­fris­tig über­for­dert sein könn­ten. Eini­ge Insti­tu­te fusio­nie­ren bereits, weil sie die regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen allei­ne nicht mehr bewäl­ti­gen können.

Röse­ler kri­ti­sier­te zudem die Ver­gü­tungs­re­geln für Spar­kas­sen und Volks­ban­ken als irrele­vant sowie die Sanie­rungs­plä­ne und Offen­le­gungs­be­rich­te, die kei­nen ech­ten Nut­zen brin­gen. Er plä­dier­te dafür, sol­che Vor­ga­ben für klei­ne Ban­ken abzu­schaf­fen, wäh­rend es bei den Kapi­tal- und Liqui­di­täts­vor­schrif­ten kei­ne Kom­pro­mis­se geben sollte.

Laut Röse­ler gab es in letz­ter Zeit ins­be­son­de­re bei genos­sen­schaft­lich orga­ni­sier­ten Volks­ban­ken Pro­ble­me, die durch ris­kan­te Geschäf­te ent­stan­den sind, was auch zu Kri­tik an den Auf­sichts­rä­ten die­ser Ban­ken führ­te. Die BaFin betrach­tet die­ses The­ma als wich­tig und möch­te es daher zu einem Schwer­punkt ihrer Bank­prü­fun­gen machen. Röse­ler beton­te, dass es ent­schei­dend sei, dass im Auf­sichts­rat Per­so­nen sit­zen, die der Arbeit des Vor­stands mit gesun­der Skep­sis begeg­nen, da man dies nicht in Schu­lun­gen ler­nen könne.