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Die Mei­nun­gen zu Bit­co­in gehen stark aus­ein­an­der. Kri­ti­ker bezeich­nen ihn als „die Mut­ter aller Bla­sen“ und „Pon­zi-Sche­ma“, wäh­rend Befür­wor­ter ihn als „digi­ta­les Gold“ und „Flagg­schiff einer neu­en Anla­ge­klas­se“ anse­hen. Der jüngs­te Anstieg des Bit­co­in-Prei­ses hat die Debat­te über Bla­sen bei Kryp­to­wäh­run­gen erneut entfacht.

Hin­weis: Bit­co­in-Anhän­ger legen gro­ßen Wert auf die Fest­stel­lung, dass Bit­co­in kei­ne Kryp­to­wäh­rung ist, wie Sören Imöhl in sei­nem Kom­men­tar „Bit­co­in, nicht Kryp­to“: Bit­te lernt end­lich den Unter­schied!.

Ein zen­tra­ler Unter­schied zu tra­di­tio­nel­len Wert­pa­pie­ren ist, dass Kryp­to­wäh­run­gen kei­ne Divi­den­den zah­len und oft nicht als Rech­nungs­ein­heit ver­wen­det wer­den. Das bedeu­tet, dass die Trans­ak­ti­ons­nach­fra­ge für Kryp­to­wäh­run­gen eine ent­schei­den­de Rol­le spielt. Ein neu­es Modell[1]On Bubbles in Cryp­to­cur­ren­cy Pri­ces[2]Bit­co­in valua­ti­on: Tran­sac­tion­al demand ver­sus spe­cu­la­ti­ve bubble zur Ana­ly­se von Kryp­to­wäh­run­gen zeigt, dass der Wech­sel­kurs im soge­nann­ten Base­line-Gleich­ge­wicht den nied­rigst­mög­li­chen Preis wider­spie­gelt, basie­rend auf der aktu­el­len und zukünf­ti­gen Transaktionsnachfrage.

Das Modell unter­schei­det zwi­schen zwei Gleich­ge­wich­ten: dem Base­line-Gleich­ge­wicht, in dem der Anteil der von Inves­to­ren gehal­te­nen Coins im Lau­fe der Zeit ten­den­zi­ell sinkt, und dem Bla­sen­gleich­ge­wicht, in dem die­ser Anteil steigt. Letz­te­res erfor­dert kon­ti­nu­ier­li­che Net­to­mit­tel­zu­flüs­se von Inves­to­ren, um auf­recht­zu­er­hal­ten, dass die Prei­se steigen.

Eini­ge Kri­ti­ker haben Kryp­to­wäh­run­gen als Pon­zi-Sche­ma bezeich­net. Eine detail­lier­te Ana­ly­se zeigt jedoch, dass die agg­re­gier­ten Aus­zah­lun­gen für Inves­to­ren in einem Base­line-Gleich­ge­wicht nicht mit denen eines Pon­zi-Sche­mas ver­gleich­bar sind. In einem Bla­sen­gleich­ge­wicht könn­ten die Cash­flows jedoch ähn­lich sein, wenn bestimm­te Bedin­gun­gen erfüllt sind: eine nicht-nega­ti­ve Aus­ga­be der Kryp­to­wäh­rung, posi­ti­ve Ren­di­te­er­war­tun­gen und ein dau­er­haft nied­ri­ges Wachs­tum der Nut­zer­nach­fra­ge im Ver­gleich zur erfor­der­li­chen Ren­di­te[3]“Ein Bla­sen­gleich­ge­wicht für Kryp­to­wäh­run­gen ist weni­ger plau­si­bel bei (1) höhe­ren Neu­emis­sio­nen, (2) gerin­ge­rem Wachs­tum der Nut­zer­nach­fra­ge und (3) höhe­rer bestehen­der Nut­zer­nach­fra­ge. Es ist … Con­ti­nue rea­ding..

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass das Ver­ständ­nis von Kryp­to­wäh­run­gen und deren Preis­bil­dung kom­plex ist und sowohl ratio­na­le als auch spe­ku­la­ti­ve Ele­men­te umfasst.

Refe­ren­ces

Refe­ren­ces
1 On Bubbles in Cryp­to­cur­ren­cy Prices
2 Bit­co­in valua­ti­on: Tran­sac­tion­al demand ver­sus spe­cu­la­ti­ve bubble
3 “Ein Bla­sen­gleich­ge­wicht für Kryp­to­wäh­run­gen ist weni­ger plau­si­bel bei (1) höhe­ren Neu­emis­sio­nen, (2) gerin­ge­rem Wachs­tum der Nut­zer­nach­fra­ge und (3) höhe­rer bestehen­der Nut­zer­nach­fra­ge. Es ist bemer­kens­wert, dass die Nut­zer­nach­fra­ge wie ein zwei­schnei­di­ges Schwert wirkt: Ein Wachs­tum der Nut­zer­nach­fra­ge ver­rin­gert den erfor­der­li­chen Inves­ti­ti­ons­zu­fluss, um einen bla­sen­för­mi­gen Kurs­pfad anfangs auf­recht­zu­er­hal­ten, aber das bestehen­de Niveau der Nut­zer­nach­fra­ge erhöht den erfor­der­li­chen Inves­ti­ti­ons­zu­fluss. Schließ­lich ist der erfor­der­li­che Inves­ti­ti­ons­zu­fluss für Bla­sen gerin­ger, wenn die gefor­der­te Ren­di­te nied­ri­ger ist, was typi­scher­wei­se der Fall wäre, wenn Anle­ger eine Kryp­to­wäh­rung als digi­ta­les Gold betrach­ten, das als Ver­si­che­rung für schlech­te Zustän­de in der Welt dient”.in: On Bubbles in Cryp­to­cur­ren­cy Prices