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Das Papier The Limits of AI in Finan­cial Ser­vices unter­sucht den Ein­fluss von objek­ti­ver Finanz­bil­dung, Ver­trau­en in die eige­nen Finanz­kennt­nis­se und digi­ta­ler Finanz­kom­pe­tenz auf die Ent­schei­dung von Ein­zel­per­so­nen, Finanz­be­ra­tung von Robo-Advice-Platt­for­men in Anspruch zu neh­men. Die Stu­die ver­wen­det Mikro­da­ten aus der Umfra­ge der Bank von Ita­li­en zur Finanz­kom­pe­tenz ita­lie­ni­scher Erwach­se­ner aus dem Jahr 2023.

Die wich­tigs­ten Ergeb­nis­se sind:

  • Per­so­nen mit grö­ße­rem Finanz­wis­sen sind weni­ger geneigt, Online-Diens­te für auto­ma­ti­sier­te Finanz­be­ra­tung zu nutzen.
  • Umge­kehrt erhö­hen das Ver­trau­en in die eige­nen finan­zi­el­len Fähig­kei­ten und die digi­ta­le Finanz­kom­pe­tenz die Wahr­schein­lich­keit, Robo-Advice-Diens­te zu nutzen.
  • Ver­trau­en in Finanz­in­no­va­tio­nen, die Nut­zung digi­ta­ler Finanz­dienst­leis­tun­gen sowie die Risi­ko­be­reit­schaft und Spar­nei­gung erwei­sen sich eben­falls als signi­fi­kan­te Prä­dik­to­ren für die Nut­zung von Robo-Advice.
  • Es gibt eine signi­fi­kan­te kom­ple­men­tä­re Bezie­hung zwi­schen der Nut­zung von Robo-Advi­so­ry-Diens­ten und der Nach­fra­ge nach unab­hän­gi­ger pro­fes­sio­nel­ler mensch­li­cher Beratung. 
  • Im Gegen­satz dazu wird ein Sub­sti­tu­ti­ons­ef­fekt für nicht-unab­hän­gi­ge mensch­li­che Bera­tung fest­ge­stellt. Das bedeu­tet, dass Robo-Advice die Bera­tung durch Bank­an­ge­stell­te oder Mit­ar­bei­ter von Finanz­dienst­leis­tern erset­zen kann.

Die­se Ergeb­nis­se unter­strei­chen die Bedeu­tung hybri­der Lösun­gen in der pro­fes­sio­nel­len Finanz­be­ra­tung, bei denen Robo-Advi­so­ry-Diens­te die mensch­li­che Finanz­be­ra­tung ergän­zen. Die Stu­die leis­tet einen neu­en Bei­trag zur Lite­ra­tur, indem sie die Bezie­hun­gen zwi­schen Robo-Advi­sing und ver­schie­de­nen For­men abhän­gi­ger und unab­hän­gi­ger mensch­li­cher Bera­tung sowie die Rol­le der digi­ta­len Finanz­kom­pe­tenz unter­sucht. Sie zeigt auf, dass ein man­geln­des Ver­ständ­nis digi­ta­ler Finanz­kon­zep­te ein erheb­li­ches Hin­der­nis für die Akzep­tanz von Robo-Advi­sing-Diens­ten dar­stellt. Zudem deu­tet die Stu­die an, dass Opfer von Finanz­be­trug eher dazu nei­gen, Robo-Advice zu nut­zen, was auf ein Miss­trau­en gegen­über mensch­li­chen Bera­tern hin­deu­ten könnte.

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass die erfolg­rei­che Ent­wick­lung und brei­te Akzep­tanz auto­ma­ti­sier­ter Finanz­be­ra­tungs­sys­te­me nicht allein durch die Ver­bes­se­rung der grund­le­gen­den Finanz­kom­pe­tenz erreicht wer­den kann. Geziel­te poli­ti­sche Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung der digi­ta­len Finanz­kom­pe­ten­zen sind uner­läss­lich. Auch die psy­cho­lo­gi­sche Dimen­si­on der finan­zi­el­len Ent­schei­dungs­fin­dung, ins­be­son­de­re das Ver­trau­en der Ein­zel­per­so­nen in ihre eige­nen finan­zi­el­len Fähig­kei­ten, beein­flusst maß­geb­lich ihre Bereit­schaft, sich auf digi­ta­le Finanz­in­no­va­tio­nen einzulassen