Die Kapi­tel in die­sem Buch befas­sen sich mit den Bezie­hun­gen der Men­schen zu ver­gan­ge­nen Finanz­kri­sen – von der öffent­li­chen Mei­nung bis hin zu Wirt­schafts­füh­rern und poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­gern. Im Zusam­men­hang mit Finanz­kri­sen befasst sich „Remem­be­ring and Lear­ning from Finan­cial Cri­ses“ mit drei grund­le­gen­den Fra­gen: Ers­tens, wer­den Finanz­kri­sen erin­nert, und wenn ja, wie? Zwei­tens: Wur­den aus ver­gan­ge­nen Finanz­kri­sen Leh­ren gezo­gen? Und drit­tens: Wur­den die Erfah­run­gen der Ver­gan­gen­heit genutzt, um prak­ti­sche Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, wenn man mit einer neu­en Kri­se kon­fron­tiert wird? Die­se Fra­gen sind natür­lich mit­ein­an­der ver­knüpft, aber sie wur­den aus unter­schied­li­chen his­to­ri­schen Per­spek­ti­ven und mit Metho­den aus ver­schie­de­nen aka­de­mi­schen Dis­zi­pli­nen ange­gan­gen. Eines der Zie­le die­ses Buches ist es, zu unter­su­chen, wie sich die­se Ansät­ze gegen­sei­tig ergän­zen kön­nen, um die Bezie­hun­gen zwi­schen dem Erin­nern und dem Ler­nen aus Finanz­kri­sen und der Nut­zung der Ver­gan­gen­heit durch Finanz­in­sti­tu­te bes­ser zu ver­ste­hen. Es erkennt somit die Finanz­kri­se als ein wie­der­keh­ren­des Phä­no­men an und befasst sich mit den Aus­wir­kun­gen, die dies in einer Rei­he von öffent­li­chen und poli­ti­schen Kon­tex­ten hat.

Quel­le: Remem­be­ring and Lear­ning from Finan­cial Crises

Lese­pro­be

Rezen­sio­nen:

H Soz Kult 

Das Buch „Remem­be­ring and Lear­ning from Finan­cial Cri­ses“, her­aus­ge­ge­ben von Y. Cas­sis, R.S. Gross­man und C.R. Schenk, unter­sucht, wie Finanz­kri­sen in Erin­ne­rung blei­ben und wel­che Leh­ren dar­aus gezo­gen wer­den kön­nen. Die Her­aus­ge­ber geben einen Über­blick über die his­to­ri­sche For­schung zu Finanz­kri­sen und unter­su­chen ver­schie­de­ne Aspek­te der Erin­ne­rung, wie etwa die Ver­mitt­lung und die Unter­schei­dung zwi­schen indi­vi­du­el­lem und kol­lek­ti­vem Gedächt­nis. Ziel des Buches ist es zu ver­ste­hen, wie die Erin­ne­rung an ver­gan­ge­ne Kri­sen die Reak­tio­nen auf neue Kri­sen prägt und die Poli­tik­ge­stal­tung und Regu­lie­rung beeinflusst.

Das Buch ist eine Samm­lung von Auf­sät­zen, die spe­zi­fi­sche Finanz­kri­sen aus ver­schie­de­nen Zeit­räu­men und Regio­nen ana­ly­sie­ren, dar­un­ter die Gro­ße Depres­si­on, die asia­ti­sche Finanz­kri­se von 1997–98 und die glo­ba­le Finanz­kri­se von 2007-09. Es wird unter­sucht, wie die­se Kri­sen von poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­gern, Auf­sichts­be­hör­den, Finanz­in­sti­tu­ten und der Öffent­lich­keit wahr­ge­nom­men wur­den, wie sie in Erin­ne­rung blie­ben und wel­che Leh­ren dar­aus gezo­gen wurden.

Die Her­aus­ge­ber argu­men­tie­ren, dass das Ver­ständ­nis des Gedächt­nis­ses von Finanz­kri­sen für die Ver­hin­de­rung künf­ti­ger Kri­sen und die Ver­bes­se­rung des Kri­sen­ma­nage­ments ent­schei­dend ist. Sie beto­nen die Bedeu­tung des kol­lek­ti­ven Gedächt­nis­ses bei der Gestal­tung von Reak­tio­nen auf Kri­sen und die Rol­le ver­schie­de­ner Akteu­re, wie etwa der Medi­en, bei der Ver­mitt­lung und Gestal­tung die­ser Erinnerungen.

Ins­ge­samt bie­tet das Buch eine mul­ti­dis­zi­pli­nä­re Per­spek­ti­ve auf die Erin­ne­rung an Finanz­kri­sen und ihre Aus­wir­kun­gen auf Poli­tik­ge­stal­tung, Regu­lie­rung und Krisenprävention.