Die Ban­ken­auf­sicht in Euro­pa wur­de seit der Finanz- und Staats­schul­den­kri­se nicht nur insti­tu­tio­nell euro­päi­siert; auch das mate­ri­el­le Recht hat in sei­nem Detail­grad und in sei­ner Kom­ple­xi­tät ste­tig zuge­nom­men. Pro­por­tio­na­li­tät ist daher das Schlag­wort der rechts­po­li­ti­schen Debat­te. Lena Temp­ler ord­net die ins­be­son­de­re von klei­nen Insti­tu­ten erho­be­ne For­de­rung nach pro­por­tio­na­ler Recht­set­zung rechts­theo­re­tisch und öko­no­misch ein und nimmt eine sys­te­ma­ti­sie­ren­de Bestands­auf­nah­me ihrer Umset­zung im euro­päi­schen Ban­ken­auf­sichts­recht vor. Aus­ge­hend von der Fest­stel­lung, dass pro­por­tio­na­le Recht­set­zung sowohl risi­ko- als auch in ihrer metho­di­schen Aus­ge­stal­tung kos­ten­ad­äquat ist und mit dem CRR II/​CRD V‑Regelwerk ers­te Schrit­te in die­se Rich­tung unter­nom­men wur­den, dis­ku­tiert sie mit einem Pen­del­blick auf das Schwei­zer Klein­ban­ken­re­gime Ansät­ze zur Aus­ge­stal­tung eines kohä­ren­ten euro­päi­schen Proportionalitätskonzepts.

Die Arbeit wur­de mit dem Fakul­täts­preis 2023 der juris­ti­schen Fakul­tät der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen und dem Dis­ser­ta­ti­ons­preis 2023 des Munich Cen­ter for Capi­tal Mar­kets Law ausgezeichnet.

Quel­le: Pro­por­tio­na­le Recht­set­zung im euro­päi­schen Ban­ken­auf­sichts­recht- Ansät­ze zur Kom­ple­xi­täts­re­duk­ti­on im Hin­blick auf klei­ne Institute