Von Ralf Keuper
Da hilft kein Beschönigen: Paydirekt, das online-Bezahlverfahren der deutschen Banken und Sparkassen, ist bisher weit (!) hinter den Erwartungen zurückgeblieben, worüber verschiedene Beiträge der letzten Zeit berichten:
- Paydirekt und der Haribo-Effekt
- Deutsche Banken versagen mit Paydirekt
- Paydirekt kommt nicht vom Fleck
Besonders intensiv beschäftigt sich Hanno Bender in Paydirekt auf Wiedervorlage mit den Problemen des Bezahlverfahrens.
Die Bereitschaft der großen Händler, ihren Kunden Paydirekt als weitere Bezahlmöglichkeit anzubieten, ist nach wie vor gering. Ein Grund dafür sind auch die vergleichsweise hohen Kosten. Die Zahl der Transaktionen ist verschwindend gering, die der Kunden ist mit 530.000 (das entspricht 1% der Kunden mit Online-Konto) ebenfalls alles andere als rekordverdächtig. Auch sei das Auftreten von Paydirekt den Händlern gegenüber hin und wieder von “höfischen” Attitüden geprägt. Es ist wohl noch nicht überall angekommen, dass den Händlern und Kunden genügend Alternativen zur Verfügung stehen.
Bisher, so scheint es, kommen die Kunden und die Händler ganz gut ohne Paydirekt aus. Ob es Paydirekt noch schafft, sich als Online-Bezahlverfahren zu etablieren und 50 Prozent Marktanteil erobern können, ist mehr als fraglich, zumal die Mobilen Bezahlverfahren auch hierzulande Einzug halten werden. Hier haben die deutschen Banken und Sparkassen derzeit noch nichts im Angebot, jedenfalls nichts, was als echte Konkurrenz zu Apple Pay oder Samsung Pay gelten könnte. Die Girocard kontaktlos soll in den kommenden zwei Jahren breitflächig eingeführt werden, wie es in Kontaktloses Bezahlen in Deutschland – eine Bestandsaufnahme heisst. Ob sich die Mywallet-Kooperation zwischen der Targobank und der Telekom auszahlen wird, muss sich ebenfalls noch zeigen.
Weitere Informationen:
paydirekt: Schon jetzt ein Rohrkrepierer? #3
Warum sich Paydirekt kaum gegen Paypal und Co durchsetzt
Mobile Payment: Telekom stellt MyWallet ein