Von Ralf Keuper

Kaum eine Bran­che ist von den Aus­wir­kun­gen der Digi­ta­li­sie­rung so betrof­fen, wie die Ban­ken­bran­che. Das liegt zum einen an ihrer Rol­le als Ver­mitt­ler und zum ande­ren an der Beschaf­fen­heit ihrer Pro­duk­te und Dienstleistungen.

Durch das Inter­net sind die Geschäftsanbahnungs‑, Such- und Abwick­lungs­kos­ten (Trans­ak­ti­ons­kos­ten) deut­lich gesun­ken. Das bedeu­tet für die Kun­den bes­se­re Ver­gleichs­mög­lich­kei­ten und für neue Anbie­ter nied­ri­ge Ein­tritts­bar­rie­ren. Ange­bot und Nach­ra­ge kön­nen auch ohne Zwi­schen­schal­tung eines klas­si­schen Ver­mitt­lers bzw. Finanz­in­ter­me­di­ärs zuein­an­der fin­den, wie im P2P Len­ding und Crowdfunding.

Anders als die Her­stel­ler von Kon­sum- und Inves­ti­ti­ons­gü­tern, deren Pro­duk­te stoff­li­cher Natur sind, kön­nen die Pro­duk­te der Ban­ken, die sich letzt­lich nur aus Infor­ma­tio­nen zusam­men­set­zen, sehr leicht digi­ta­li­siert wer­den. Je infor­ma­ti­ons­in­ten­si­ver ein Pro­dukt oder eine Dienst­leis­tung ist, um so mehr unter­lie­gen sie den Prin­zi­pi­en der Digi­ta­li­sie­rung, d.h. Pro­duk­ti­on und Ver­trieb kön­nen nahe­zu voll­stän­dig über das Inter­net abge­wi­ckelt wer­den. Wie Hans E. Büsch­gen her­vor­hob, ist die Gren­ze zwi­schen Pro­duk­ti­on und Ver­trieb im Bank­ge­schäft auf­ge­ho­ben. Das galt auch schon lan­ge vor dem Ein­zug des Web 2.0.

Neu hin­zu­ge­kom­men ist nun, dass die Pro­duk­ti­on nicht mehr nur inner­halb der Bank, son­dern in immer stär­ke­ren Aus­mass durch die akti­ve Betei­li­gung der Kun­den und ande­rer Part­ner erfolgt. Schlag­wör­ter, die in dem Zusam­men­hang häu­fig fal­len, sind Crodw­sour­cing, Open Inno­va­ti­on u.a. Eini­ge Ban­ken wie die Cre­dit Agri­co­le und West­pac bin­den Kun­den und Ent­wick­ler über offe­ne Schnitt­stel­len (Open API) bereits in die Produk…

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