Von Ralf Keuper
Wer hätte das gedacht: Laut einer Studie von NICE Systems, einem Anbieter von Call-Center-IT, ist die jüngere Generation im Alter von 18-bis 30 Jahren ganz versessen auf Filialen. 73 Prozent der Digital Natives sollen demnach die Filiale bei Serviceanfragen aufsuchen.
Dazu nur eine kurze Frage: Wieso schließen immer mehr Banken ihre Filialen und weshalb berichten verschiedenen Quellen von einer nachlassenden Frequentierung der Bank-Filialen?
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- Mobile, Banking and Millennials – Not What You Might Think
- Die Zukunft der Bankfiliale in der Digitalmoderne
- Einige Anmerkungen zur Zukunft der Bankfiliale #1
- Einige Anmerkungen zur Zukunft der Bankfiliale #2
Sind die jetzt alle fehlgeleitet?
Richtig ist, dass es einige Branchenbeobachter gibt, die der Filiale weiterhin Überlebenschancen einräumen. Ein Beispiel:
Bei der Studie handelt es sich um eine Online-Befragung vom Juni/Juli 2013 (!). Die Autoren von Faktzweinull finden das ebenfalls ein wenig merkwürdig, halten die Aussagen aber dennoch für interessant.
Hallo?
Ob sich die Welt seitdem wohl ein wenig verändert hat – Stichwort Apple Pay, Samsung Pay, Android Pay – rasant ansteigenden Zahlen von Filialschließungen – um nur einige zu nennen.
Oder sind hier Filialen des Einzelhandels wie Drogerien gemeint? Das geht für mich aus der Beschreibung nicht hervor. Aber selbst dann …
Kurzum: Eine weitere Episode aus der Serie: Studien, die keiner (mehr) braucht.
Update:
Eine neue Studie der Postbank kommt zu dem Ergebnis, dass die Gruppe der 18–34jährigen auf die Filiale nicht verzichten will …
Dazu ebenfalls aktuell: Banken in Südwestfalen: Das Filialsterben geht weiter